Commerzialbank-Skandal: Psychiater erläutert Gutachten zu Martin Pucher

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Am Donnerstag soll ein weiterer Strafprozess zur Commerzialbank ohne den Hauptangeklagten abgeschlossen werden.

Mitte Jänner hat der zweite und bisher größte Strafprozess zur Commerzialbank Mattersburg begonnen, Mitte Juli soll er enden.

Es geht um einen Schaden von 70 Millionen Euro. Bank-Gründer Martin Pucher und Vorständin Franziska Klikovits sollen drei Firmen aus der Region (Tischlerei, Spenglerei und Malerbetrieb) mittels unrechtmäßiger Kredite und Scheinrechnungen künstlich am Leben erhalten haben.

Klikovits und der frühere Tischler sind im Februar zu mehr als sechs beziehungsweise zweieinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt wurden, Klikovits tritt die Haft demnächst an. Seit Februar gab es keine Verhandlung mehr.

Zwölf Zeilen Gutachten

Am kommenden Donnerstag sollen am Landesgericht Eisenstadt die Urteile über den Maler und den Spengler fallen. Pucher fehlt wie schon im ersten Strafprozess, sein Verfahren liegt auf Eis. 

Gutachter Peter Hofmann hatte Pucher Ende 2024 als „nicht verhandlungsfähig“ bezeichnet. Der 69-jährige frühere Banker und Präsident des SV Mattersburg hat zwei Schlaganfälle hinter sich.

Mirko Matkovits, Verteidiger des angeklagten Malers, wollte Pucher zumindest als Zeugen befragen. In einem vom Landesgericht angeforderten Ergänzungsgutachten hat Hofmann im März festgestellt, dass Pucher „krankheitsbedingt mit Blick auf seine körperliche und geistige Verfassung nicht in der Lage (ist), vor Gericht zu erscheinen und in der Hauptverhandlung zum Sachverhalt auszusagen“. 

Insgesamt umfasste das Gutachten nur zwölf Zeilen. Dieses Ergänzungsgutachten wird Hofmann, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie sowie gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, am Donnerstag dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Karin Knöchl persönlich erläutern, hieß es am Montag aus dem Landesgericht. 

Ein neues, drittes, Gutachten liegt indes nicht vor.

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