Burgenlands Spitzenbeamte: Aus 3:1 für Frauen wird 4:1 für Männer

Eine Frau geht, ein Mann kommt. Nach diesem Muster erfolgte zuletzt die Nachbesetzung von Spitzenpositionen in der Landesverwaltung. Vor zwei Wochen hat die rot-grüne Landesregierung Andreas Temmel zum Landesamtsdirektorstellvertreter bestellt. Er folgt Marlies Stubits, die wieder zu ihrem früheren Arbeitgeber Nationalbank zurückgekehrt ist.
Aber nicht nur auf der allerhöchsten Beamtenebene haben jetzt mit Landesamtsdirektor Ronald Reiter und Vize Temmel (übrigens beide gelernte Polizisten wie ihr oberster Dienstherr LH Hans Peter Doskozil) Männer das Sagen, sondern auch einen Rang niedriger sind die Männer wieder obenauf.
Als Doskozil 2019 zwischen der Landesamtsdirektion und den Abteilungen eine weitere Führungsebene eingezogen hat, wurden drei der vier damals geschaffenen Gruppen von Frauen geleitet: Stubits (Finanzen, Förderungen), Elke Edelbauer (Personal, IT) und Sonja Windisch (Soziales, Gemeinden). Einziger Mann war anfangs Josef Wagner (Bauagenden, Agrar).
Juristin Edelbauer wurde im Vorjahr in die Landesholding abkommandiert, wo sie Personalchefin ist. Im Landhaus wurde sie zur großen Überraschung vieler durch den früheren Protokollchef Manfred Riegler ersetzt, einziger Nicht-Akademiker unter den Gruppenchefs.
Auch die Stelle der vor wenigen Wochen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedeten Gruppenvorständin Sonja Windisch wurde – erraten – mit einem Mann besetzt: Jurist Markus Pammer, zuvor Büroleiter bei SPÖ-Landesrat Leonhard Schneemann.
Seit 2021 gibt es eine fünfte Gruppe (Recht & Sicherheit), die weiter vom nunmehrigen LAD-Vize Temmel geleitet wird. Aktuell ist nur mehr eine Frau unter den fünf Gruppenvorständen: Brigitte Novosel, die Stubits nach deren Aufstieg in die LAD beerbt hatte. Übrigens: Von den rund 2.800 Beschäftigten im Land sind 52 Prozent weiblich.
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