Burgenlands roter Wirtschaftsverband ist auf Präsidentensuche

Nach dem enttäuschenden Ergebnis bei der Wirtschaftskammerwahl braucht der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) einen neuen Präsidenten. Gerald Schwentenwein hatte bei seinem zweiten Antreten 25 Prozent als Wahlziel ausgegeben.
Tatsächlich sackte der SWV aber von 17,6 auf 12,5 Prozent der Stimmen ab – was die Roten angesichts der Steigerung des ÖVP-Wirtschaftsbunds mit WK-Präsident Andreas Wirth auf 75,2 Prozent noch härter traf.
„Ich habe es nicht geschafft, ausreichend Wähler zu aktivieren“, begründet Schwentenwein auf KURIER-Nachfrage seinen Rückzug. Wobei: Ganz allein will er nicht schuld sein. Denn: Wirklich mobilisieren würde die SPÖ nur bei Landtagswahlen, aber nicht bei einer Kammerwahl, meint der Eigentümer eines Baubüros in Schattendorf.
„Ich bin nicht im Bösen gegangen, aber jetzt sollen es andere probieren“. Zum Abgang gedrängt habe ihn niemand, im Gegenteil: Viele wären über seinen Verbleib froh gewesen, so der glücklose Präsident.
Wer ihm nachfolgt, ist noch ein Rätsel. Interimistisch führt Vizepräsident Michael Leitgeb aus Oberwart den SWV. Bei einer Landeskonferenz soll ein neuer Frontmann oder eine neue Frontfrau gewählt werden. Angepeilt wird ein Termin vor dem Sommer – es könnte aber auch Herbst werden, wenn sich die Suche zieht.
Ob es schwierig ist, Kandidaten für dieses in der Vergangenheit wenig glamouröse Ehrenamt zu finden? Leitgeb: „Es ist nicht so, dass 20 Leute aufzeigen“.
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