Burgenlands Bildungssystem setzt jetzt auf Künstliche Intelligenz

Burgenlands Bildungssystem setzt jetzt auf Künstliche Intelligenz
Ein Chatbot der Privaten Pädagogischen Hochschule hilft bei der Suche nach Fortbildungsangeboten.

Längst ist die Künstliche Intelligenz (KI) auch im burgenländischen Bildungswesen angekommen. Der Einsatz von Programmen wie "ChatGPT" wird oft kritisch gesehen, etwa wenn sich Schüler Hausübungen und Referate vom KI-Chatbot schreiben lassen.

Dass es aber auch sehr sinnvolle Anwendungsbereiche für KI-Programme im Bildungsbereich gibt, beweist ein neues Projekt der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (PPH). 

Dabei handelt es sich um einen KI-gestützten Chatbot, der Pädagoginnen und Pädagogen dabei helfen soll, passende Fortbildungsangebote zu finden. "Es ist, als hätte man persönliche Bildungsberaterinnen zur Hand, die genau verstehen, was man benötigt und wie man sich optimal weiterbilden kann", erklärt Sabine Weisz, Rektorin der PPH und ergänzt: "Dies markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Art und Weise, wie Pädagoginnen Fortbildungen suchen und sich zu diesen anmelden können".

Anstatt wie bisher Online-Verzeichnise nach dem passenden Angebot durchforsten zu müssen, können nun richtige Unterhaltungen mit dem Chatbot geführt werden. Am Ende des "Gesprächs" soll dann die Wahl der gewünschten Lehrveranstaltung stehen. "Die Möglichkeit, zielgerichtete Fragen zu stellen und in Echtzeit Antworten zu erhalten, revolutioniert die Art und Weise der Suche nach individuellen Fortbildungen und Professionalisierungsangeboten", erläutert PPH-Vizerektor Herbert Gabriel.

Elementarpädagoginnen und -pädagogen sollen in besonderem Ausmaß vom neuen Chatbot profitieren - denn ihre spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse könnten von der KI besser als von herkömmlichen Suchprogrammen berücksichtigt werden. „Die frühkindliche Bildung ist ein kritischer Bereich, der maßgeschneiderte Lösungen erfordert. Unser Chatbot ist darauf ausgerichtet, diese speziellen Anforderungen zu erfüllen und die bestmögliche Unterstützung zu bieten", sagt Rektorin Weisz.

Einzigartig in Österreich

Am Mittwoch wurde der smarte digitale Helfer bei einem Pressetermin vorgestellt. Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) lobte die "außerordentliche Interaktivität" der innovativen Anwendung: "Wir sehen die gesellschaftspolitische Verantwortung, mit der wir die Schüler:innen auf die berufliche und gesellschaftliche Teilhabe vorbereiten müssen. Mit dem österreichweit bisher einzigartigen Projekt der PPH Burgenland setzen wir eine rechtzeitige Reaktion auf die Entwicklung und auf den Einzug der KI in die unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft".

Burgenländische Lehrerinnen und Lehrer werden demnächst dazu eingeladen, den KI-Assistenten auf "Herz und Nieren" zu prüfen. Am 15. Mai gibt es außerdem eine Tagung zum Thema KI in der Schule. Alle Infos dazu: ph-online.ac.at

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