Burgenlands Arbeitsmarkt: Mehr Jobs, steigende Jugendarbeitslosigkeit

Zusammenfassung
- Arbeitslosigkeit stabil, aber Anstieg bei Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen.
- Regionale Unterschiede: Rückgang in Neusiedl, Anstieg in Mattersburg und Jennersdorf.
- Mehr Arbeitslose im Bau und Handel, aber Anstieg offener Stellen und Lehrstellen.
Ein etwas anderes Bild zeichnet die jüngst veröffentlichte Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung, wo jeder fünfte Betrieb kurzfristig mit einem Abbau von Jobs rechnet.
Insgesamt bleibt die Arbeitslosigkeit also weiter konstant, allerdings gibt es deutliche Verschiebungen innerhalb bestimmter Altersgruppen und Regionen. Besonders betroffen sind junge Menschen bis 25 Jahre sowie Langzeitarbeitslose.
Regionale Unterschiede: Gewinner und Verlierer
Branchen: Bau und Handel mit den meisten Arbeitslosen
Mit 2.323 arbeitslosen Personen bleibt der Bau weiterhin die Branche mit den meisten Jobsuchenden, gefolgt vom Handel (1.531) und der Warenherstellung (1.009). Im Tourismus sind 987 Menschen arbeitslos gemeldet. Ein Faktor ist dabei sicher die Saisonalität.
Trotz der schwierigen Lage gibt es positive Entwicklungen:
- Die Zahl der offenen Stellen stieg um 5,7 Prozent, insbesondere in den Bereichen Tourismus (+35 Stellen) und Bau (+28 Stellen).
- Gleichzeitig nimmt das Interesse an Lehrstellen zu: Die Zahl der Lehrstellensuchenden wuchs um 57 Prozent, während auch die offenen Lehrstellen um 33,6 Prozent zunahmen.
Frauen über 60 häufiger arbeitslos
Eine besondere Herausforderung sieht das AMS in der steigenden Arbeitslosigkeit älterer Frauen. "582 zusätzliche Frauen über 60 waren im Dezember 2024 im Burgenland erwerbstätig. Bei der Analyse der Arbeitslosenzahlen zeigt sich, dass bei den 60+ Frauen auch die Arbeitslosigkeit gestiegen ist, um 152 Personen", kommentiert Maga Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland. "In Summe sind in dieser Altersgruppe derzeit 176 Frauen arbeitslos. 40 Prozent dieser Frauen sind schon über ein Jahr beim AMS vorgemerkt, 60 Prozent erst kürzer. Von den Branchen her kommen die meisten Frauen aus Gesundheits- und Sozialwesen, Handel und Gastronomie."
Der Arbeitsmarkt im Burgenland zeigt sich insgesamt stabil, doch vor allem Jugendliche, Langzeitarbeitslose und ältere Frauen stehen vor großen Herausforderungen.
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