Burgenland zahlt weiteren 20 Medizinstudenten die Privat-Uni

Im vergangenen Herbst wurden im Eisenstädter Landtagssitzungssaal die ersten 56 Studenten verabschiedet, die auf Kosten des Landes an der Danube Private University (DPU) in Krems Humanmedizin studieren. Die Vereinbarung des Landes mit der Privat-Uni läuft bis 2027 und soll dem Burgenland am Ende 360 Jungmediziner bescheren. Denn die vom Land jährlich mit 5,5 Millionen Euro alimentierten Studenten – Burgenländer wie Nicht-Burgenländer – verpflichten sich, nach dem Studium mindestens fünf Jahre im Burgenland zu arbeiten, entweder als niedergelassener Ärzte mit Kassenvertrag oder in einem der fünf Spitäler. All das soll dem Medizinermangel im Land entgegenwirken.
Angebot an "Freudianer"
Nun erweitert das Land laut aktuellem Landesamtsblatt den Bezieherkreis: Studierende der Sigmund Freud Privatuniversität Wien (SFU), die „aufgrund des drohenden Akkreditierungsverlustes für den konsekutiven Masterstudiengang Humanmedizin der SFU“ keine Möglichkeit hätten, ihr Studium in Wien abzuschließen, können zur DPU wechseln, heißt es. Für den weiterführenden Masterstudiengang an der DPU müssen die von der SFU kommenden Studenten aber quasi als Eintrittsticket die Bachelorprüfung an der DPU ablegen.
Weiter heißt es im Landesamtsblatt: „Das Land fördert nach Maßgabe vorhandener Budgetmittel jeweils 20 Medizinstudierende der SFU pro Studienjahr“ – und das ebenfalls bis 2027. Die jährlichen Maximalkosten fürs Land sollen 993.000 Euro betragen, hieß es am Mittwoch aus der Gesundheitsabteilung des Landes zum KURIER.
Der SFU war im Herbst wegen Qualitätsmängeln die Akkreditierung für das Studium widerrufen worden. Die Beschwerde dagegen läuft zwar noch, sie hat aber keine aufschiebende Wirkung für das Aus des Medizin-Masterstudiengangs.
Schon bei der Bekanntgabe des DPU-Deals im Vorjahr hatte LH Hans Peter Doskozil für 2025 eine DPU-Filiale am Pinkafelder FH-Campus angekündigt. Derzeit befinde sich das Projekt noch „in der Planungs- und Evaluierungsphase“. Dort müssen dann auch die SFU-Stipendiaten den Rest ihres Medizinstudiums absolvieren.
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