Wissenschaft & Kultur: Burgenland zeichnet die Besten aus

Landesrat Leonhard Schneemann mit der Preisträgerin des Young-Science-Wissenschaftspreises Hannah Artner (Wimmer Gymnasium Oberschützen).
Die Wissenschafts- und Kulturpreise des Landes Burgenland 2025 wurden am Donnerstag in der ehemaligen Synagoge Kobersdorf überreicht. Landesrat Leonhard Schneemann betonte bei der Verleihung die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung: „Sie liefern die Grundlagen für innovative Ansätze, die unser Leben verbessern.“
Young-Science-Wissenschaftspreise
Die Young-Science-Wissenschaftspreise für vorwissenschaftliche Arbeiten gingen an Elina Gager vom BG/BRG/BORG Oberpullendorf sowie Hannah Artner vom Wimmer Gymnasium Oberschützen. Gager erhielt die Auszeichnung für ihre Arbeit „Soldatenleben im Zweiten Weltkrieg – Eine Rekonstruktion anhand von 85 Feldpostbriefen“.
Artner wurde für ihre Untersuchung „Die Entwicklung des Burgenlandes vom Ziel-1-Gebiet zum Tourismusmagneten“ prämiert. Die Preise sind mit jeweils 500 Euro dotiert und zeichnen Arbeiten mit Bezug zum Burgenland in den Bereichen Geschichte, Politik, Sozialwissenschaften oder Wirtschaft aus.

Landesrat Schneemann mit den PreisträgerInnen des Wissenschaftspreises des Landes Burgenland 2025: Margarete Wallmann (Kulturpreis, Sparte Erwachsenenbildung), Hannah Artner (Young Science), Elina Gager (Young Science), Johannes Reiss (Simon-Goldberger-Preis, Kategorie Gedenkinitiative), Ferenc Jankó (Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis), Projektleiterin Ruth Patzelt (Musikschule Oberpullendorf und Deutschkreutz, Simon-Goldberger-Preis, Kategorie Schule), Gerhard Baumgartner (Kulturpreis, Sparte Wissenschaft) und Direktor Thomas Loier (Musikschule Oberpullendorf und Deutschkreutz, Simon-Goldberger-Preis, Kategorie Schule; v.li.).
Fred-Sinowatz-Wissenschaftspreis
Der Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis ging an Dr. Ferenc Jankó, Dozent an den Universitäten Sopron und Budapest. Er forschte zur Geographie des Trianon-Vertrags und zur ländlichen Geschichte im österreichisch-ungarischen Grenzgebiet. Seine Publikation „From Borderland to Burgenland: Science, Identity, Geopolitics and the Making of a Region“ erschien 2024 auf Englisch.
Simon-Goldberger-Preis
Mit dem Simon-Goldberger-Preis für Erinnerungs- und Gedenkkultur wurde in der Kategorie Gedenkinitiative Johannes Reiss, langjähriger Direktor des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt, ausgezeichnet. Gewürdigt wurden sein wissenschaftliches Lebenswerk sowie sein Beitrag zur Vermittlung jüdischer Kultur und Geschichte.
Der Kulturpreis in der Sparte Wissenschaft ging an Gerhard Baumgartner, Historiker und langjähriger wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes. Baumgartner forscht insbesondere zur Geschichte der Roma, Sinti und jüdischen Bevölkerung. Seine Arbeit umfasst Projekte zur Dokumentation der Holocaustopfer, internationale Forschungskooperationen sowie jahrzehntelanges Engagement in der burgenländischen Geschichtsforschung.
In der Kategorie Schule erhielten die Musikschulen Oberpullendorf und Deutschkreutz den Preis für ihr Projekt „MUSIK.GEDENK.SCHULE – Musikalische Wege des Erinnerns“. Das mehrjährige Programm widmete sich jüdischen Komponistinnen und Komponisten und setzte auf enge Kooperation mit Schulen in der Region sowie mit „shalom.nachbar in Lockenhaus“.
Kulturpreis des Landes
Mit dem Kulturpreis in der Sparte Erwachsenenbildung wurde Margarete Wallmann geehrt. Sie prägte die burgenländische Erwachsenenbildung maßgeblich – unter anderem durch ihre Tätigkeit in der Förderungsstelle des Bundes, als Direktorin des Bundesinstituts für Erwachsenenbildung (BIFEB) sowie durch die Unterstützung zahlreicher regionaler Initiativen wie dem Literaturhaus Mattersburg.
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