30 Jahre EU-Beitritt: Burgenland als "europäischstes" Bundesland

Symposium 30 Jahre EU-Beitritt
Seit 1995 flossen über drei Milliarden Euro an EU-Förderungen in mehr als 164.000 Projekte im Burgenland.

Mit einem Symposium auf der Friedensburg Schlaining feierten aktuelle und ehemalige Spitzenpolitiker des Burgenlands am vergangenen Donnerstag 30 Jahre EU-Beitritt. „Das Burgenland ist eines der Bundesländer, das am meisten von der EU profitiert hat. Kein anderes Bundesland hat die europäischen Chancen so konsequent genutzt“, meinte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) rückblickend.

Zeitsprung zurück ins Jahr 1994: Damals galt das östlichste Bundesland noch als strukturschwaches „Armenhaus“ Österreichs. Das BIP pro Kopf lag bei schwachen 70 Prozent des EU-Durchschnitts. Vom Beitritt zur Europäischen Union erwarteten sich die Burgenländerinnen und Burgenländer einen spürbaren wirtschaftlichen Aufschwung.

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Die Kampagne von Landeshauptmann Karl Stix war erfolgreich: Die SPÖ-Zeitung BF bejubelte das Abstimmungsergebnis.  

Der damalige Landeshauptmann Karl Stix von der SPÖ rührte unermüdlich die Werbetrommel für Europa – mit Erfolg, wie sich bei der Volksabstimmung über den EU-Beitritt am 12. Juni 1994 zeigen sollte: 74 Prozent der im Burgenland abgegebenen Stimmen entfielen pro EU. Angesichts des österreichweit stärksten proeuropäischen Votums erklärte die Wochenzeitung BF das Burgenland damals zum „europäischsten Bundesland“.

Aufbruchsstimmung

Die positiven Effekte der EU-Förderungen waren schon im Folgejahr bemerkbar. In der ersten Periode als Ziel 1-Fördergebiet floss umgerechnet rund eine Milliarde Euro aus Brüssel ins Burgenland. 19.000 Projekte wurden von 1995 bis 1999 gefördert. Das EU-Geld half dabei, die burgenländische Infrastruktur auf Vordermann zu bringen, Technologiezentren und Gewerbeparks wurden errichtet.

Zwischen den Jahren 2000 bis 2006 erhielt das Burgenland ein zweites Mal Ziel 1-Status, bevor 2007 das „Phasing Out“ eingeleitet wurde. In Summe flossen seit dem EU-Beitritt mehr als drei Milliarden Euro an Förderungen ins Burgenland. Mehr als 164.000 Projekte wurden mit EU-Fördergeldern bedacht.

Betriebsansiedelungen wurden von der Europäischen Union ebenso kofinanziert wie Investitionen in Erneuerbare Energie, Forschung, bis hin zu kleineren Projekten auf kommunaler Ebene.

Neben vielen anderen Vorteilen für die Bevölkerung profitierte das Burgenland nicht zuletzt wirtschaftlich vom EU-Beitritt: Heute liegt das BIP pro Kopf des Burgenlands bei 90 Prozent des EU-Durchschnitts.

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