Es geht doch: Im Burgenland ist man am liebsten zu Fuß unterwegs
Tägliches Spazierengehen kann Rückenschmerzen verbessern.
Im Burgenland, dem Bundesland mit dem höchsten Motorisierungsgrad Österreichs, ist Gehen dennoch die häufigste Form der Fortbewegung. Laut einer aktuellen Analyse des VCÖ auf Basis von Daten der Statistik Austria sind 62 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer ab 16 Jahren täglich zu Fuß mobil.
Zum Vergleich: Nur 38 Prozent lenken täglich ein Auto.
Der VCÖ sieht darin ein deutliches Signal für die Bedeutung einer fußgängerfreundlichen Verkehrsplanung. „Gehen ist die am meisten unterschätzte Mobilitätsform“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Täglich viermal um die Erde
Rund 160.000 Personen im Burgenland legen täglich Strecken zu Fuß zurück, die länger als 250 Meter sind – das entspricht einer täglichen Gesamtstrecke von über 160.000 Kilometern, also viermal rund um die Erde.
Gehen sei nicht nur die gesündeste, sondern auch die nachhaltigste Art der Fortbewegung. Jede zehnte Autofahrt liege in Gehdistanz, so Jaschinsky. Wer zu Fuß geht, reduziere Abgase und Lärm, fördere die Verkehrssicherheit und stärke zugleich die eigene Gesundheit. Studien belegen zudem, dass regelmäßiges Gehen das Risiko für chronische Erkrankungen und Rückenschmerzen senken kann.
Trotz dieser positiven Effekte bleibt das Auto im Burgenland allgegenwärtig: Laut Statistik Austria kommen auf 1.000 Einwohner 683 Pkw – der höchste Wert in Österreich. Gemeinden mit Bahnanschluss weisen hingegen deutlich niedrigere Motorisierungsraten auf.
Damit das Gehen im Alltag weiter gestärkt wird, fordert der VCÖ eine verkehrsberuhigte und fußgängerfreundliche Gestaltung der Orte:
- Tempo 30 in Wohngebieten,
- durchgängige und breite Gehwege,
- übersichtliche Übergänge sowie
- längere Grünphasen bei Ampeln.
Auch die Stärkung der Ortskerne und eine nah gelegene Versorgung könnten helfen, die Abhängigkeit vom Auto zu verringern.
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