Burgenland als Sekthändler: Rund ein Zehntel der 195.000 Flaschen verkauft
Als der KURIER im Mai 2023 aufdeckte, dass das Land 195.000 Sektflaschen zu je vier Euro erworben hat, um eine in wirtschaftliche Nöte geratene Sektkellerei im Bezirk Neusiedl am See zu stabilisieren, war die Aufregung groß.
Und sie ist seither nicht kleiner geworden.
Ende 2024 musste die Sektkellerei trotz der Unterstützung durchs Land Insolvenz anmelden, der geplante Rückkauf der Flaschen nach drei Jahren war somit hinfällig.
Seither versucht das Land, das zur Bevorratung und Lagerei der süffigen Köstlichkeit eigens die Landesgesellschaft „A-Nobis Reserve GmbH“ gegründet hat, das prickelnde Getränk am freien Markt loszuschlagen, um nicht auf den 780.000 Euro samt Zinsen sitzen zu bleiben.
Immer wieder hat es seither geheißen, es gebe Interessenten und man sei guten Mutes, die in einem Lager in Parndorf deponierte Rohware kostendeckend verkaufen zu können.
Am Dienstagabend ließ SPÖ-Klubobmann Roland Fürst aufhorchen. Im ORF-Report, der der Verstaatlichungspolitik des Landeshauptmannes („Doskonomics“) einen Beitrag widmete, sagte Fürst zum Stand der Sekt-Causa: „Es wurden jetzt wieder einige Tranchen verkauft“, Details konnte er nicht nennen.
17.000 Flaschen
Der KURIER hat am Mittwoch bei der Landesholding nachgefragt, unter deren Dach sich die „A-Nobis Reserve GmbH“ befindet. „Erst gestern wurde mit der Lieferung von 17.000 Flaschen an zwei österreichische Supermarktketten begonnen“, teilte ein Holding-Sprecher mit.
Insgesamt seien rund zehn Prozent der 195.000 Flaschen verkauft. Der Preis sei „marktüblich und kostendeckend“. In den nächsten Wochen und Monaten sei „laufend mit dem Verkauf weiterer Tranchen zu rechnen“.
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