Blauer David empfängt grünen Goliath

Die Glücksengerl bei der Auslosung des ÖFB-Cups dürften am Sonntag vermutlich den KURIER gelesen und sich gedacht haben: Dann machen wir es doch ein wenig interessanter. Denn in der zweiten Runde trifft Rapid Wien auf die SV Oberwart – und kommt damit just in die Region, aus der jene drei Betreuer des Rekordmeisters kommen, die am Sonntag im KURIER vorgestellt wurden: Ernährungschefin Petra Stuparits, Athletiktrainer David Lechner und Co-Trainer Daniel Seper.
Gespielt wird entweder am 26./27. August oder 16./17. September im Informstadion – abhängig vom Verlauf der Qualifikation der Grün-Weißen zur UEFA Conference League. Der vielleicht größte Fan vor Ort könnte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sein.
Für den SVO dürfte er in dieser Begegnung kaum Sympathien hegen, zu blamabel wäre wohl das Ausscheiden im ÖFB-Cup gegen den Verein der dritthöchsten Spielklasse.
Millionen gegen Mittelmaß
Denn während Rapid mit Peter Stöger, 24.000 Mitgliedern und einem Jahrhundert an Vereinsgeschichte in Hütteldorf glänzt, kommt Oberwart aus einer ganz anderen Welt. Hier wird nicht von Millionenbudgets, Conference-League-Quali oder Arnautovic-Träumen gesprochen, sondern über die zum Teil mangelhafte Infrastruktur im Stadion, die Suche nach Sponsoren – und seit der Auslosung über die Möglichkeit des Unmöglichen: dem Sieg gegen Rapid.
Die Euphorie ist seit der Auslosung jedenfalls groß, von einem ausverkauften Informstadion in Oberwart darf ausgegangen werden. Während also Rapid auf die europäische Ebene schielt, träumt Oberwart von dem einen, großen Spiel. Vielleicht von einem Lucky Punch, vielleicht auch einfach nur vom Ausnahmezustand im eigenen Stadion. Vielleicht wird man sich an den Tag des Cup-Spiels noch länger erinnern. Denn in Oberwart sind schon viele vermeintliche Favoriten gestolpert – zumindest im Basketball.
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