Bildband: Streifzug durchs "wilde" Burgenland

Bildband: Streifzug durchs "wilde" Burgenland
Biologe und Naturfotograf Manfred Fiala zeigt unberührte Seiten des Burgenlandes. Das Werk soll Mut machen, Wildnis zuzulassen.

Den Seeadler hätte ich gerne gehabt, dafür habe ich mit dem Steinkauz nicht gerechnet. Auf den Fuchs im Flug bin ich sehr stolz", sagt Manfred Fiala. Dennoch könne er kein spezielles Lieblingsfoto nennen.  Die Entscheidung fällt auch schwer, zu viele faszinierende Motive hat der studierte Biologe und Naturfotograf zusammengetragen. In seinem Bildband "Wildes Burgenland – Unser Erbe an die nächste Generation" nimmt der  46-Jährige mit auf eine Reise durch die heimische Flora und Fauna.

"Es gibt so gut wie keine Wildnis mehr im Burgenland, die  Flächen sind sehr klein. Das ist auch dem Druck der Forstwirtschaft geschuldet", erklärt Fiala, der aus Wien stammt, in Korneuburg aufgewachsen  ist und seit 2005 in Kalkgruben im Bezirk Oberpullendorf lebt.  Im Brotberuf  ist er Ranger im Naturpark Donauauen, auch dem heimischen Naturschutzbund gilt das Engagement. Eine Trendumkehr sei jedoch festzustellen: "Die Menschen haben diese künstlichen Landschaften satt, es zieht sie in die unberührte Natur." Genau diesen Zeitgenossen wolle er  Mut machen, mehr Wildnis zuzulassen – im eigenen Garten, im eigenen Wald. "Wenn ein Baum pro Hektar in Würde altern dürfte, wäre das schon ein großartiger Lebensraum für unzählige Insekten und Käfer."

Zwei Jahre betrug die heiße Phase bis zur Fertigstellung des Buches, teilweise im wahrsten Sinne des Wortes: "Für das Foto der Schleiereule bin ich auf einem Dachboden gesessen, bei 45 Grad Celsius, die Gelsen haben mich ordentlich zerstochen", schildert Fiala. Das Ergebnis entschädigt.

Verantwortung 

Interesse und Recherche würden einen guten Tierfotografen ausmachen, hinzu komme noch eine gehörige Portion Geduld. Sehr viel sei er unterwegs gewesen – Wälder, Trockenwiesen oder Gewässer wurden erforscht, um seltene Tiere und Pflanzen aufzustöbern. "Ich gebe die Plätze aber nicht preis, man trägt auch eine hohe Verantwortung, ist Eindringling in den Lebensraum", betont der Biologe, der die Einsamkeit liebt und gerne Pfade abseits der Zivilisation beschreitet. Von zahlreichen Ausflügen sei er auch ohne Erfolgserlebnis heimgekehrt, das müsse man als Lernprozess betrachten. Die Tiere würden spüren, wenn man gut drauf ist. Ist man  selbst entspannt, dann würden sie sich auch zeigen.

"Uns muss bewusst werden, dass die Natur  nur geliehen ist, auch die nächste Generation will Wildnis erleben", stellt Fiala klar.

 

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