Bezirksvororte auf dem Prüfstand
In den Bezirksvororten, vom Norden bis in den Süden waren die City-Checker des Kompetenzzentrums für Stadt- und Regionalentwicklung und für Marketing im öffentlichen Sektor (CIMA) unterwegs. Zusätzlich zum Testteam wurden von 11.000 Befragten aus dem Burgenland und den angrenzenden Ländern Ambiente, Branchen- und Betriebsmix und Infrastruktur für den Einzelhandel bewertet.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Landeshauptstadt unumschränkte Nummer Eins für den Einzelhandel ist und Oberwart abstürzt. Auf den zweiten Blick jedoch schaut es für die südliche Metropole gar nicht so schlecht aus, wie Studienleiter Georg Gumpinger erklärt: "Aus der gestalterischen Sichtweise betrachtet, ist Oberwart eher schwach. Was jedoch die strukturelle Seite anbelangt, muss man eine Stadt wie sie österreichweit suchen." In der Südmetropole finde man 340 Einzelhandelsläden auf 100.000 . "Hier liegt Oberwart gleichauf mit Eisenstadt."
Konkurrenz
Burgenlands Landeshauptstadt punktet vor allem beim Branchenmix (Höchstnote Eins); und auch für ihr Ambiente und die Infrastruktur wird Eisenstadt als "gut" eingestuft. "Es ist ja eine wunderschöne Stadt", attestiert Gumpinger der Metropole. "Nur", sagt der Projektleiter, "geht man in die 2. Reihe, dann schaut's nicht mehr so gut aus". Außerdem mache man sich mit den Einkaufszentren in der Peripherie selbst Konkurrenz.
Oberpullendorf bekommt von den Testern für Ambiente und Branchenmix jeweils ein "Gut". Bis auf das Hotel-System, das mit "Sehr schwach" bewertet wurde, erntet das Zentrum in puncto Infrastruktur ausschließlich gute Noten. Besonders die Gestaltungselemente und die Möblierung fielen hier positiv auf - "Sehr gut".
Mattersburg liegt beim Bezirksvororte-Ranking im Mittelfeld. Die Aufenthaltsqualität im Zentrum werde durch die starke Verkehrs-Beeinträchtigung und die teils engen Gehsteige vermindert, so Gumpinger.
Ebenfalls ein mittelmäßiges Zeugnis wird dem nördlichsten Bezirksvorort, Neusiedl am See, ausgestellt. Er bekommt sowohl für Ambiente, Branchenmix als auch Infrastruktur eine "Drei". Einer der Störfaktoren ist das mangelhafte Hotel- und Besucher-Leitsystem.
In puncto Ambiente und Infrastruktur kann Güssing mit "Gut" überzeugen. Beim Branchenmix hapert es ein wenig. Vor allem die vielen leer stehenden Geschäftsflächen, das fehlende Immobilienpotenzial für die Entwicklung neuer Projekte und das fehlende Angebot für den kurzfristigen Bedarf veranlasst die Tester zur Bewertung "Schwach".
Der südlichste Bezirksvorort Jennersdorf hat in den Augen der City-Checker einige Schwachstellen wie den starken Durchzugsverkehr. Nur für die Infrastruktur bekommt Jennersdorf die Note "Gut".
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