Bericht bestätigt: Burgenländer bewegen sich zu wenig
Was die Krankenversorgung und die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen betrifft, erreicht das Burgenland Spitzenwerte. In Sachen Gesundheit und Gesundheitsbewusstsein bilden die Burgenländer österreichweit allerdings das Schlusslicht.
So könnte man in aller Kürze den „Burgenländischen Gesundheitsbericht 2012“ zusammenfassen, den die Projektleiter Erwin Gollner und Florian Schnabel von der Fachhochschule (FH) Burgenland am Dienstag präsentiert haben. Bestätigt wurde durch den Bericht (Zeitraum 2007 bis 2012) wieder einmal, dass die Burgenländer zu viel vom Falschen essen und sich zu wenig bewegen.
Was die Autoren „überrascht“ hat, war das deutliche Nord-Süd-Gefälle. „Der Anteil der Übergewichtigen im Südburgenland ist höher und sie bewegen sich weniger“, erläutert Gollner. Das hat Folgen für Gesundheit und Lebenserwartung: „Ein Mann im Bezirk Oberwart zu sein, stellt österreichweit das höchste Gesundheitsrisiko dar.“
So würden Männer im Bezirk Oberwart durchschnittlich zwei Jahre kürzer leben als jene im Bezirk Eisenstadt. Dieses Phänomen lasse sich zum Teil durch sozioökonomische Fakten erklären – geringeres Einkommen, höhere Arbeitslosigkeit und mehr Wochenpendler.
Der Fokus wurde außerdem auf die Kinder- und Jugendgesundheit gelegt. Auch hier krankt es am Gesundheitsbewusstsein: Jeder sechste Jugendliche im Burgenland ist übergewichtig, mehr als die Hälfte der 15-Jährigen trinkt mindestens einmal die Woche Alkohol und jeder zehnte Jugendliche raucht täglich.
Prävention rechnet sich
Zusammenfassend sieht das Expertenteam „Handlungsbedarf bei der Gesundheitsförderung“ und empfiehlt, mehr Initiativen für die Prävention zu setzen. Dass sich das auszahlen würde, wurde auch berechnet: Jährlich rund 3500 Erkrankungs- und 13 Todesfälle weniger sowie Einsparungen bei Burgenlands Krankheitskosten von etwa 10 Millionen Euro.
Für Gesundheitslandesrat Peter Rezar ist mit der Gesundheitsreform, die 150 Millionen Euro für präventive Maßnahmen zur Verfügung stellt, „der Durchbruch im Ansatz geschafft“. Allerdings müsse man, was die Wirkung betreffe, „langfristig, in Generationen“ denken.
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