BEGAS: Grüne schalten Staatsanwalt ein

BEGAS: Grüne schalten Staatsanwalt ein
Laut Ex-Politiker Vlasich soll Begas-Direktor Simandl den Grünen Parteienunterstützung vorgeschlagen haben.

Dem Grünen Abgeordneten Michel Reimon reicht’s anscheinend. Weil im Burgenland auf politischer Ebene keine Kontrolle mehr möglich sei, „die Roten und die Schwarzen blocken alles ab“, gehe Reimon den „juristischen Weg“.

Im konkreten Fall hat er am Donnerstag Vormittag bei der Eisenstädter Staatsanwaltschaft (StA) eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachts der Untreue durch Ex-Begas-Vorstand Rudolf Simandl eingebracht.

Das Unternehmen eines Zivilingenieurs in Mattersburg soll nämlich laut News Planungsaufträge für die Müllverbrennungsanlage Heiligenkreuz zu „völlig überhöhten“ Honoraren – es geht dabei um mehr als 1,3 Millionen Euro – erhalten haben. Selbiger Ingenieur soll eine Woche später gemeinsam mit Simandls 24-jährigem Sohn ein Zinshaus (1,2 Mio. €) in Wien gekauft haben. Daher schalte Reimon die bereits ermittelnde StA ein.

Bericht

In einem Auszug aus einer Rohversion eines Nach-Prüfberichts, den Reimon vorlegte, heißt es: Dieser Auszahlung steht eine Gesamtleistung des Büros gegenüber, deren Wert den ausgezahlten Betrag unter anderem in Hinblick auf die zusätzlich durch Begas gezahlten Leistungen anderer Subunternehmer, die anstelle des Zivilingenieurs tätig wurden, bei weitem nicht erreicht. In Summe sei von der Begas ein Nettobetrag in der Höhe von 1.344.948,30 Euro an das Büro ausbezahlt worden.

Doch Michel Reimon will auch geklärt wissen, ob und in welchem Umfang politische Parteien von der Begas finanziert wurden. Im Jahre 2006 soll nämlich in der Begas-Zentrale bei einem „reichhaltigen“ Buffet den beiden Grün-Abgeordneten, Joško Vlasich und Grete Krojer, Parteienfinanzierung in Aussicht gestellt worden sein, wenn sie gegen die Verbrennungsanlage keine Stimmung machen. „Wir waren zuerst so perplex, aber wir haben natürlich abgelehnt“, erinnert sich Vlasich im KURIER-Gespräch. Daraufhin soll Simandl „aufgebracht“ gemeint haben (sinngemäß): „Die anderen Parteien nehmen ja auch etwas.“ Sowohl SPÖ, ÖVP und die FPÖ weisen derartige Vorwürfe zurück.

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