Ausblick 2023: Verlängertes Jubiläum, frisches Wasser und grüne Energie
Im neuen Jahr wird Versäumtes nachgeholt: Die Jubiläumsfeiern zu 100 Jahre Burgenland finden ihren krönenden, wenn auch verspäteten Abschluss. Und auch die seit Jahren offene Frage, was gegen eine drohende Austrocknung des Neusiedler Sees getan werden kann, sollte 2023 endlich beantwortet werden. In beiden Fällen spielt der liebste Nachbar Ungarn eine wichtige Rolle.
2021 feierte das Burgenland die 100-jährige Zugehörigkeit zur Republik Österreich, doch das Jubiläumsjahr blieb unvollendet.
Gala wird nachgeholt
Die geplante Gala fiel dem damals noch pandemischen Coronavirus zum Opfer. Weil sich Burgenländer das Feiern ungern nehmen lassen, wird die Gala heuer nachgeholt. Warum erst mit zweijähriger Verspätung? Dafür gibt es einen guten Grund, denn erst 1923 wurde Luising als letzte Gemeinde des Burgenlandes faktisch an Österreich angeschlossen. Schon damals zogen sich Verhandlungen mit Ungarn wie ein Strudelteig in die Länge.
Der Festakt zu 100 Jahre Burgenland wird nun am 18. Juni 2023 im Schloss Esterhazy in Eisenstadt über die Bühne gehen. Schon fix zugesagt hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen seine Teilnahme. Eingeladen sind auch die Mitglieder der Bundesregierung. Durch die Gala führt der Festspielintendant von Mörbisch, Alfons Haider. Das musikalische Programm verantwortet Christian Kolonovits.
Wasser für den Neusiedler See
30 Zentimeter Wasserhöhe hat der Neusiedler See in nur einem Jahr verloren. Die Diskussionen um die „Erhaltung des Sees als Landschaftselement“, so das Ziel der Landesregierung, werden 2023 noch lauter werden. Einer der zentralen Punkte der weitreichenden und vielschichtigen Maßnahmen ist die geplante Zuleitung von Wasser aus der Donau. Nur aus welchem Land ist derzeit noch offen. Im Jänner gibt es wieder Gespräche mit Ungarn über einen Zeit- und Umsetzungsplan. Aber zuletzt hatte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auch eine innerösterreichische Lösung beziehungsweise eine über slowakisches Staatsgebiet ins Spiel gebracht. Woher das Wasser schlussendlich auch kommen wird, insgesamt kann die Zuleitung die Entwicklung im besten Fall bremsen. Also gilt auch 2023 das Prinzip Hoffnung – auf ausgiebige Niederschläge.
Grüner Wasserstoff für Österreich
2023 wird das Burgenland seine österreichweite Vorreiterstellung in der Erneuerbaren Energie weiter ausbauen. Im ersten Quartal fällt der Startschuss für den Bau eines Elektrolyseurs, der Strom aus Wind und Photovoltaik in grünen Wasserstoff umwandeln wird. Außerdem ist das Land an einem Projekt beteiligt, das die Speichertechnologie revolutionieren könnte: ein frei skalierbarer Energiespeicher auf organischer Basis im Gigawatt-Bereich.
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