„Wirt wollte mich mit Auto niederfahren“
„Gefährliche Drohung, Nötigung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit“: So lauten die Anklagepunkte, gegen die sich der Beschuldigte aus dem Bezirk Güssing am kommenden Freitag am Landesgericht Eisenstadt verantworten muss. Gerlinde Grohotolsky, Mitarbeiterin der Plattform Bleiberecht hatte den Betreiber einer Flüchtlingspension im Südburgenland angezeigt. Im Rahmen einer Lebensmittelaktion, die mit Unterstützung der Grünen durchgeführt wurde, soll der Wirt die Mitarbeiterin bedroht und mit dem Auto beinahe niedergefahren haben.
„Verzweifelt“
„Uns ist zu Ohren gekommen, dass die Flüchtlinge verzweifelt waren, weil sie in der Pension zum Nachtmahl nur je zwei Semmeln, eine halbe Zwiebel und eine halbe Tomate bekommen haben. Deshalb haben wir eine Lebensmittelaktion initiiert“, schildert Grohotolsky die Vorgeschichte. Vor der Pension wurden Obst, Gemüse und Pizzen an die Asylwerber verteilt. Der Wirt war von der Aktion wenig begeistert und habe sie von seinem Grundstück verwiesen, sagt Grohotolsky. Spontan wurde die Lebensmittelverteilung auf ein Nachbargrundstück verlegt. Als die Aktion zu Ende gewesen war und die Initiatoren über eine Anhöhe bergab gegangen waren, sei es zu dem Eklat gekommen. „Der Wirt ist uns mit dem Auto entgegengekommen. Als er mich gesehen hat, ist er plötzlich aufs Gas gestiegen. Er hätte mich mit dem Auto bewusst niedergefahren, wenn ich mich nicht nur durch einen Sprung zur Seite hätte retten können.“ Doch das soll nicht alles gewesen sein. Der Beschuldigte habe seinen Wagen abrupt abgebremst, um der Plattform-Mitarbeiterin zu drohen. „Er hat gesagt ich soll mich schleichen, sonst würde noch etwas Ärgeres passieren.“
Der Vorfall habe sich auf einem öffentlichen Straßenstück ereignet. Dafür gebe es auch Zeugen, die bei dem Prozess aussagen würden.
Auf Anfrage des KURIER will der Beschuldigte nur so viel sagen: „Ich bestreite die Tat.“
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