Altes Oberwarter Spital zu früh „entsorgt“?

- FPÖ kritisiert vorzeitige Abrissarbeiten am alten Oberwarter Spital vor der offiziellen Vergabe.
- Landesimmobiliengesellschaft weist Vorwürfe zurück und betont gesetzeskonforme Verfahren.
- Ausschreibung für Abriss- und Entsorgungsarbeiten läuft noch, Start der Arbeiten im Mai erwartet.
Drei Jahre hat das Bundesdenkmalamt (BDA) geprüft – unter Denkmalschutz stellte es das alte Oberwarter Krankenhaus am Ende aber nicht. Auch wenn das „kein Freibrief für den Abriss“ war, wie Landeskonservator Peter Adam vom BDA damals meinte, passiert nun genau das.
Der brutalistische Bau nach Plänen von Matthias Szauer und Gottfried Fickl soll geschliffen werden.
Nicht daran stören sich Burgenlands Freiheitliche, sondern an den Vorbereitungsarbeiten für den Abriss, der Ende 2025 starten und rund ein Jahr dauern soll.
Der aus dem Bezirk Oberwart kommende FPÖ-Landtagsmandatar Markus Wiesler hat in der Vorwoche angekündigt, eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt einzubringen. Es bestehe der Verdacht, dass im Inneren des Gebäudes „bereits Abriss- und Entsorgungsarbeiten stattfinden – und das, obwohl laut Angaben der Landesimmobilien Burgenland die Vergabe für diese Maßnahmen noch gar nicht abgeschlossen sei“.
Ebenso wollen die Blauen davon Kenntnis haben, „dass eine gesetzeskonforme Trennung und Entsorgung der Materialien – insbesondere solcher mit potenzieller Gesundheits- oder Umweltgefährdung – offenbar nicht im vorgesehenen Umfang erfolgt“.
„Völlig falsch“
Für Wiesler ist das ein „möglicher handfester Skandal“. Was sagt die Landesimmobiliengesellschaft (LIB) dazu?
Informationen zum Ausschreibungsverfahren und angeblich unsachgemäßer Trennung und Entsorgung von Materialien seien „völlig falsch und können in keiner Weise nachvollzogen werden, da die angeführten Leistungen noch gar nicht begonnen haben“, lässt LIB-Geschäftsführerin Jutta Benedek ausrichten.
Alle bisherigen und noch laufenden Ausschreibungsverfahren würden „im Einklang mit dem Bundesvergabegesetz“ durchgeführt. Für die fachgerechte Bearbeitung und Entsorgung gesundheitsgefährlicher Abfallstoffe sei der Altbau im Vorfeld der Ausschreibung unter die Lupe genommen worden.
Die zweite Stufe des Vergabeverfahrens wurde am 15. Jänner gestartet und „bis dato noch nicht abgeschlossen“. Der Zuschlag an den Bestbieter des Verfahrens wird in den nächsten Wochen erwartet, so die LIB. Mit der Beseitigung von Schad- und Störstoffen sollen die zertifizierten Fachfirmen im Mai starten.
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