Ärztin sagt Herztod den Kampf an

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Herztodesrate im Bezirk „erschreckend“ hoch. Eveline Gnad initiierte Studie mit 115 Teilnehmern

Eveline Gnad, Fachärztin für Innere Medizin, hat ihre Wahlarztordination in Bad Tatzmannsdorf. Ihr ist nicht ganz wohl, wenn sie über den Gesundheitszustand ihrer unmittelbaren Nachbarn bzw. Patienten nachdenkt. Sie schlägt Alarm: „Der Bezirk Oberwart zählt zu den Gebieten Österreichs mit der höchsten Herz-Kreislauf-Sterblichkeit.“ Die Herztodesrate der Burgenländer liege um 4,8 Prozent über dem Österreichschnitt. Doch den Negativrekord halte der Bezirk Oberwart, wo die Herztodesrate noch um 14 Prozent höher sei als im Rest des Landes.Gnad macht sich also Sorgen um ihre Landsleute und startete daher eine Studie „Gesundes Altern im Bezirk Oberwart“. 115 Personen haben daran teilgenommen, der Altersschnitt lag bei 51 Jahren. Studienziel war: die Verbesserung des Herz-Kreislauf-Risikos.„Erschreckend“ sei die hohe genetische Anordnung für Herz-/Kreislauferkrankungen gewesen. „Nahezu die Hälfte der Personen hatten im engeren Familienkreis Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit“, stellte Gnad in der Studie fest. 34 Studienteilnehmer hatten bereits Verkalkungen in der Hauptschlagader. Die HDL-Cholesterinwerte (gutes Cholesterin) lagen bei 26 Frauen und 11 Männern im Normbereich. TrainingNach „intensiven Gesprächen“ haben mehr als die Hälfte der Probanden eine signifikante Verbesserung der Laborwerte erzielt, vor allem hinsichtlich Körpergewicht, Körperfett und Taillenumfang. „Insgesamt erzielten die 115 Personen eine Gewichtsreduktion von 169 Kilogramm, der Bauchumfang der Studienteilnehmer nahm insgesamt um 432 cm ab“, sagt Gnad.Gelungen sei dieses sehr erfreuliche Ergebnis überwiegend durch regelmäßiges Ausdauertraining (30 Personen wurde neu zu konsequenter Bewegungstherapie animiert, bei 46 Probanden wurde die bestehende Bewegungstherapie intensiviert). „Eine geringere Rolle spielte leider eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten“, sagt Gnad. Für die Medizinerin steht aber auch fest: „Armut macht krank.“ Je weniger Geld die Menschen im Geldbörsel haben umso schlechter schaue es mit gesunder Ernährung, bewusstem Lebensstil und Bewegung aus. Andrerseits, so Gnad, glauben begüterte Personen, dass sie mit Geld vieles erreichen könnten. Selbst wenn es um ihre Gesundheit gehe. „Hier täuschen sie sich. Gesundheit kann man nicht kaufen.“

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