Lichtverschmutzung im Advent: Es wird nicht mehr dumpa
Weihnachtshaus
Die stille Zeit wurde zur hellen Zeit. Immer mehr Privathäuser und Vorgärten verwandeln sich in der Vorweihnachtszeit zu kleinen Disneylands nach amerikanischem Vorbild: Mit leuchtenden Weihnachtsmännern, blinkenden Rentier-Nasen und unzähligen kleinen Lämpchen.
Ob das schön ist, darf jeder für sich selbst entscheiden. Ihr Kolumnist erlaubt sich kein Urteil in puncto Ästhetik, hat allerdings wenig Verständnis dafür, wenn manche Hausfassaden noch spät nachts hell erleuchtet sind. Das Gleiche gilt für die Festbeleuchtung vor Geschäften lange nach Ladenschluss.
Gerade in der Vorweihnachtszeit wird vermehrt auf die Auswirkungen von Lichtverschmutzung hingewiesen. Doch vielen Mitmenschen scheint bei dem Thema noch kein Licht aufgegangen zu sein. Lichtverschmutzung stört den Vogelzug, verwirrt Insekten und hat zahlreiche weitere negative Auswirkungen auf die Natur. Aber auch der Mensch leidet unter der nächtlichen Lichteinwirkung: Es kommt zu Schlafstörungen und einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck und Depressionen (unter anderem).
Eisenstadt wurde finster(er)
Die Landeshauptstadt geht mit positivem Beispiel voran: Im vergangenen Frühjahr wurden nächtliche Lichtquellen per Verordnung gedimmt. Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr ist die Beleuchtung von Fassaden, Objekten und Werbung untersagt. Das gilt auch für Nikoläuse.
Die zwei Adventattraktionen im Burgenland, die zweifelsfrei am hellsten leuchten, seien von der Kritik an dieser Stelle ausgenommen. Warum? Weil das „Winterwunder“ auf der Seebühne und das Weihnachtshaus in Bad Tatzmannsdorf dieser Tage wieder Tausende Kinderaugen zum Strahlen bringen – und weil die Beleuchtungszeiten vernünftig begrenzt sind. In Mörbisch ist um 20.30 Uhr Schluss, in Bad Tatzmannsdorf bereits um 20 Uhr.
Daran dürfen sich private Hausbeleuchter gerne ein Beispiel nehmen – oder die Lichtershow gleich ganz den Profis überlassen.
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