43 Mal „Gefahr in Verzug“

43 Mal „Gefahr in Verzug“
Lkw und Omnibusse aus Osteuropa fielen durch schwere Mängel auf.

Dieses Ergebnis zeigt uns, dass wir mit den Kontrollen weitermachen müssen“, zieht Oberstleutnant Andreas Stipsits von der Landesverkehrsabteilung Burgenland nach der Schwerpunktkontrolle am Wochenende Bilanz. Im Visier von 20 Beamten, die mit technischen Sachverständigen der Landesregierung an den Grenzen in Nickelsdorf und Kittsee sowie an der B 65 im Einsatz waren, standen Lkw und Omnibusse. 200 Fahrzeuge wurden einer Sichtung, 100 einer technischen Kontrolle unterzogen.

Was die Polizei dabei aus dem Verkehr zog, hat sich um die Prädikate „straßentauglich“ oder „sicher“ keineswegs verdient gemacht. So wurden insgesamt 434 technische Mängel wie defekte Bremsen, durchgerostete Rahmen oder ausgeschlagene Radlager angezeigt. Bei 43 Fahrzeugen sei es nötig gewesen, das Kennzeichen abzunehmen, erklärt Stipsits, „in diesen Fällen war Gefahr in Verzug“. Weil die Strafverfolgung von Lenkern aus dem osteuropäischen Raum aber sehr schwierig sei – Fahrzeuge aus Österreich wurden nicht beanstandet –, wurden zudem 109 Sicherheitsleistungen vor Ort eingehoben, „eine Summe im fünfstelligen Bereich“, hält sich Stipsits bedeckt.

Gleich zweistellig ist die Anzahl der Mängel, nämlich 26, mit denen ein rumänischer Lkw die Prüfer staunen ließ. Sie brachten auch zwei Busse zum Stillstand, die mit 70 serbischen Staatsbürgern und drei Kleinkindern bzw. 50 bulgarischen Touristen in Richtung Wien fuhren. „Problematisch war die Versorgung der Reisenden, weil der Bus bei der technischen Prüfung leer sein muss“, weiß Stipsits. Die Passagiere wurden während der Wartezeit auf Ersatzbusse und wegen schlechter Witterung in Tankstellenshops untergebracht.

Noch Rätsel gibt den Beamten ein 45-jähriger Rumäne auf. Er war per Lkw bereits 30 Stunden und mit nur ganz kurzen Pausen nach Deutschland unterwegs. Wie der Mann den Fahrtenschreiber manipuliert hatte, werde in einer Werkstatt untersucht. „Das Ergebnis ist ein neuer Erfahrungswert für nächste Kontrollen“, verweist der Oberstleutnant auf 215 Prüftage im Jahr, die im Regelbetrieb stattfinden. „Eine derartige Schwerverkehrskontrolle ist keine einmalige Aktion.“

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