24 Storchenpaare brüten in Rust: Weiterer Zuwachs ist möglich

In Rust brütet seit 120 Jahren die größte Storchenkolonie Österreichs.
Wenn Mitte Mai die ersten weißgrauen Storchenküken ihre Köpfe aus den Nestern auf den Rauchfängen der Ruster Altstadthäuser recken, ist das „Finale“ der diesjährigen Storchenbrutsaison auf seinem Höhepunkt. Aktuell zählt der Storchenverein 24 Brutpaare – eine Zahl, die sich laut Obmann Igor Smrtnik noch leicht erhöhen könnte.
Auf 25 oder 26, weil auch ein Baumnest besetzt sein dürfte, so die Information des Storchenvereins.
70 Jungvögel sind möglich
Die ersten Störche trafen Anfang März aus ihren Winterquartieren in Afrika ein, insgesamt wurden 29 Paare gesichtet. In 24 Nestern liegen mittlerweile Eier. Sollten pro Paar im Durchschnitt drei Eier ausgebrütet werden, wären rund 70 Jungvögel zu erwarten.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung bleibt der Rekord aus dem Vorjahr mit 86 geschlüpften Jungtieren außer Reichweite. „Die Bedingungen sind gut“, sagt Smrtnik. Der Neusiedler See verfüge derzeit über ausreichend Wasser, und auch beim Nahrungsangebot gebe es „genug Futter“.
Einzelne verletzte Störche werfen dennoch ihre Schatten auf die aus jetziger Sicht bereits gute Brutsaison: Ein Storch wurde verletzt aufgefunden – vermutlich nach einem Unfall mit einem Fahrzeug. Der Vogel musste operiert werden, ihm wurde ein Flügel amputiert. Er wird nun in der Ruster Storchenstation versorgt.

Ende August fliegen die Weißstörche zurück nach Afrika.
Für die kommenden Tage wird im Burgenland ein Wetterumschwung mit Regen prognostiziert. Der Storchenverein sieht darin vorerst keine Gefahr für den Nachwuchs: „Da die Küken noch nicht geschlüpft sind, ist das kein Problem“, so Smrtnik.
Keine Rekordsaison
Der Weißstorch hat für Rust eine besondere Bedeutung. Die größte Storchenkolonie Österreichs brütet hier seit rund 120 Jahren. Um ideale Bedingungen zu schaffen, setzt der Ruster Storchenverein ein spezielles Schutzprogramm um.
Die Vögel kehren jährlich rund um den 20. März zurück und treten ihre Reise nach Afrika Ende August wieder an. In den vergangenen Jahren hat sich die Population stabilisiert – im Schnitt werden etwa 15 Brutpaare und 35 Jungstörche gezählt. Die aktuelle Saison liegt also über dem langjährigen Mittel.
Und so dürfte auch 2025 ein gutes Jahr für den Weißstorch in Rust werden – selbst wenn der Spitzenwert des Vorjahres diesmal nicht erreicht wird.
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