17 Millionen Euro für neue Stromtrasse übers Leithagebirge

Wer öfter im Leithagebirge unterwegs ist, kennt die breite Schneise nördlich des Aussichtsturms. Hier soll die neue Trasse der Hochspannungsleitung zwischen Steinbrunn im Bezirk Eisenstadt Umgebung und Au am Leithaberge in NÖ verlaufen.
Weil die Bewilligungsverfahren nach dem Natur- und Landschaftsschutzgesetz etwas länger gedauert haben als geplant, hat sich der ursprünglich für 2024 geplante Baubeginn um ein Jahr verzögert. Seit Kurzem sind Teile der Trasse geschottert, jetzt geht es also wirklich los.
Die seit 1956 bestehende Freileitung der Netz Niederösterreich GmbH verbindet die Umspannwerke Wiener Neustadt und Wasenbruck, sagt Projektleiter Markus Marady.
82 in die Jahre gekommene Betonmasten der 110-kV-Leitung werden durch 64 Stahlrohrmasten ersetzt. Bis Ende des Jahres sollen alle neuen Masten errichtet und die Leiterseile aufgezogen, im Anschluss die alten Masten abgetragen werden. Im Sommer 2026 soll die Teilstrecke in Betrieb gehen. Kosten: 17 Millionen Euro.
Schotter bleibt zum Teil
Die neue Trasse sei kürzer als die bestehende und ermögliche in Au sowie in Stotzing und Müllendorf „einen größeren Abstand zu besiedeltem Gebiet und gleichzeitig werden rund 14 Hektar Waldschneise frei und können wieder aufgeforstet werden“, erläutert Marady. Die neue Trasse liege zu einem großen Teil auf einer bestehenden Bewirtschaftungsschneise der Esterhazy Forstbetriebe, die Schneise wurde „lediglich verbreitert“.
Die „gut befestigten Wege“ benötige man für die Baustellenzufahrt, so ein Sprecher der Netz NÖ zum KURIER. Was passiert mit den geschotterten Wegen, wenn die Arbeiten beendet sind?
In Absprache mit den Grundeigentümern und der Behörde könnten „die sanierten Wege auch danach bestehen bleiben, sofern dies für die forst- und landwirtschaftliche Nutzung sinnvoll erscheint“. Und wenn nicht? „Dann werden sie selbstverständlich wieder rückgebaut“, versichert die Netz NÖ. Außerdem soll es Ausgleichsmaßnahmen wie Aufforstungen, Feuchtbiotope oder Nisthilfen geben, wird betont.
Die insgesamt 26 Kilometer lange Freileitung wurde seinerzeit errichtet, um Eisenstadt auch von Norden und Westen her versorgen zu können. Davor kam die einzige Verbindung zum Hochspannungsnetz aus Ungarn.
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