100.000 Ehrenamtliche sind Stütze der Gesellschaft
35 Jahre lang hat Berta Schrenk gearbeitet, sie war im Sozialbereich tätig. „Ich hab’ mich schon auf die Pension gefreut, aber dann hab’ ich es zu Hause nicht ausgehalten“, schildert die 83-Jährige aus Piringsdorf (Bezirk Oberpullendorf).
Ihr Leben lang hat sie Tätigkeiten ausgeübt, die mit Menschen zu tun hatten, das wollte sie auch weiter so halten. Seit einigen Jahren engagiert sich die Pensionistin als „Ehrenamtliche“ bei „Nachbarschaftshilfe Plus“.
Der Verein hat seit 2014 50.000 soziale Dienste im Land koordiniert, einige davon hat Schrenk in ihrer Heimatgemeinde übernommen. „Wenn mich jemand braucht, fahre ich mit ihm zum Arzt, Einkaufen oder besorge Medikamente. Es ist schön, wenn ich helfen kann und dabei auch unter die Leute komme.“
Korbflechten gelehrt
Ihren ehrenamtlichen Kolleginnen und Kolleginnen hat sie nun auch eine Handwerkskunst aus Piringsdorf gezeigt: Das Korbflechten wurde früher in fast jedem Haushalt praktiziert, heute ist Berta Schrenk eine von wenigen, die die Flechtkunst noch beherrscht.
Das freiwillige Engagement in der Gesellschaft liegt offenbar in der Familie: „Mein Bruder hat einst den Verschönerungsverein im Dorf gegründet und mein Mann hat ihn unterstützt.“
Für den sozialen Zusammenhalt im Burgenland spielen die rund 100.000 freiwilligen Vereinsmitglieder und ehrenamtlich tätigen Menschen in den rund 4.900 Vereinen eine tragende Rolle – sei es in Blaulichtorganisationen, in Vereinen, oder im Kunst- und Kulturbereich.
Wenn's brennt
Daniel Benczak rückt jedes Jahr bei der Feuerwehr Eisenstadt als Ehrenamtlicher zu rund 200 Einsätzen aus. Seine Leidenschaft hat der 31-Jährige schon früh entdeckt, mit zwölf Jahren trat er in die Jugendfeuerwehr ein. „Dann ließ mich das Ehrenamt nicht mehr los.“ Herausforderungen zu bewältigen, bei denen er seinen Mitmenschen helfen kann, begeistert ihn immer noch. „Auch nach dieser langen Zeit in der Feuerwehr stärkt der Zusammenhalt und die Kameradschaft meiner Kolleginnen und Kollegen.“
Seit beinahe zehn Jahren engagiert sich Sarah Gebhardt beim Roten Kreuz. Mittlerweile hat die 25-Jährige die Leitung der Rot-Kreuz-Team Österreich Tafel in Mattersburg übernommen, wo Lebensmittel an jene ausgegeben werden, denen nicht so viel zum Leben bleibt. „Ich wollte immer etwas Sinnvolles in meiner Freizeit machen“, sagt Gebhardt, die im Brotberuf im Bereich Soziale Innovation tätig ist.
Auch wenn sie für ihren Job nach Wien pendeln muss, wendet sie jede Woche einige Stunden für das Ehrenamt auf. Was ihr daran gefällt? „Es kommt Dankbarkeit zurück. Und es ist schön, im Team zu arbeiten.“
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