In Wien sinkt die Kriminalität

Speziell in U-Bahnen und auf belebten Plätzen schlagen die jungen Taschendiebinnen zu. Sie müssen täglich bis zu 350 Euro „verdienen“.
Videokameras wirken: Minus 22 Prozent bei Taschendiebstählen.

Von Taschendiebstählen (minus 22 Prozent) über Einbrüche (ebenfalls minus 22) bis hin zu Raubüberfällen (minus zehn bis minus 81 Prozent, je nach Deliktsart) – die Kriminalität in Wien sinkt. Bei der Polizei spricht man vorsichtig "von einem Trend, der sich noch ändern kann", denn diese Zahlen sind noch nicht die endgültigen Bilanzen für die Kriminalitätsstatistik. Aber es schaut gut aus.

In der inoffiziellen Halbjahresbilanz sind "vor allem die vielen Kameras in den öffentlichen Verkehrsmitteln" ein entscheidender Faktor für den Rückgang etwa bei Taschendiebstählen oder "Straßenraubereien". "Diese Fotos werden von den Zeitungen veröffentlicht und das bringt uns eine enorm hohe Aufklärungsquote", betont Polizeisprecher Oberst Johann Golob.

In Wien sinkt die Kriminalität
Auch sonst zeigt sich: Wo Technik einzieht, gehen die Delikte zurück. Für die seltener werdenden Handyraubüberfälle (minus 81 Prozent) macht Golob auch Apps mitverantwortlich, mit denen der Standort des Handy per GPS abgefragt werden kann. Das Minus von rund einem Drittel bei den Banküberfällen führen Polizei-Insider ebenfalls auf neue technische Hilfsmittel bei der Ausforschung der Täter zurück.

Dass die Zahl der Einbrüche zurückgeht, ist vor allem dem Fahndungsdruck in Wien zu verdanken und der immer größeren Dichte etwa an Alarmanlagen. Der Polizei ist damit allerdings eher eine Verlagerung gelungen. Denn die organisierten Banden wurden damit in die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg vertrieben.

Auch wenn die Berechnung für die Kriminalitätsstatistik verändert worden ist, sinken die Kriminalitätszahlen seit einigen Jahren beständig. "Wir tun alles, damit Wien die sicherste Millionenstadt der Welt bleibt. Ich beharre auf unserer Forderung nach mehr Polizisten für Wien", sagte Bürgermeister Michael Häupl. "Dieses tolle Ergebnis zeigt auch, dass bei mehr Flüchtlingen die Kriminalitätsrate sinkt."

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