Airport: Haselsteiner zieht sich zurück

Investor Hans Peter Haselsteiner ändert seine Pläne
FPÖ-Attacken seien für Sinneswandel verantwortlich. Reaktionen der Partner stehen aus.

Es ist ein Zufall, dass sich der Klagenfurter Flughafen aktuell und bis 3. Oktober wegen der Pistensanierung als Großbaustelle präsentiert, aber auch im übertragenen Sinn entpuppt er sich dieser Tage als eine solche. Mit dem Rückzug von Investor Hans Peter Haselsteiner, der als Miteigentümer vorgesehen war, ist die Zukunft des krisengeschüttelten Airports völlig offen.

"Es braucht mich und meine Hilfe nicht. Es wird hoffentlich zahlreiche Interessenten geben", bestätigt Haselsteiner eine Meldung der Kleinen Zeitung, wonach er nicht mehr bereit ist, als Teilhaber einzusteigen. Konkret war geplant, dass ein Konsortium mit rund zehn Millionen Euro Flughafen-Anteile von Stadt und Land übernimmt. Haselsteiner fungierte als Kopf und Sprecher einer Investorengruppe, der auch der Waffenindustrielle Gaston Glock sowie der Holzindustrielle Christoph Kulterer angehört. Weder Glocks Pressestelle noch Kulterer wollten am Mittwoch darlegen, wie sie auf Haselsteiners Ausstieg zu reagieren gedenken.

Ein Politikum

Hans Peter Haselsteiner nahm indes zu den Motiven für seinen Rückzug Stellung. Bekanntlich hatte die FPÖ behauptet, Haselsteiner-Freund und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) würde dem Mäzen den Airport "zuschanzen". Auch die Ankündigung des Landes, die Vergabe nach der Abwicklung der Hypo-HETA-Causa (die Gläubiger haben bis 7. Oktober Zeit, über das Angebot zu entscheiden) öffentlich auszuschreiben, habe nichts an diesen Attacken geändert, sagt der 72-Jährige: "Selbst wenn wir die Airport-Ausschreibung gewinnen würden, würde es stets heißen: der Haselsteiner hat sich den Flughafen mithilfe der SPÖ und Kaiser unter den Nagel gerissen."

Aktuell finanziert der Industrielle im Bundespräsidentschaftswahlkampf eine Kampagne, die vor FPÖ-Kandidat Norbert Hofer warnt.

Kaiser zeigt sich vom Ausstieg überrascht und nimmt die Freiheitlichen in die Verantwortung. Es sei "unentschuldbar, dass die FPÖ stets alles tue, um möglichen Investoren Prügel vor die Füße zu werfen und sie mit haltlosen Vorwürfen zu konfrontieren", betonte er. "Es ist bedauerlich, wenn ein möglicher Investor aussteigen will, weil es eine europarechtlich korrekte Ausschreibung gibt", kommentiert Kärntens FPÖ-Obmann Gernot Darmann den Rückzug Haselsteiners.

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