WUK feiert seinen 30. Geburtstag
Mit einem einwöchigen Festreigen und 66 unterschiedlichen Veranstaltungen begeht das alternative Kulturzentrum WUK (Werkstätten- und Kulturhaus) ab heute, Montag, seinen mittlerweile 30. Geburtstag. Auf dem Programm stehen Tanz- und Theaterperformances, Konzerte, Workshops und Diskussionen.
Zum Auftakt der Feierlichkeiten hat die aus der Besetzerbewegung entstandene Institution hochrangige Politprominenz geladen. Unterrichtsministerin Claudia Schmied und Wiens Bürgermeister Michael Häupl haben sich etwa für den heutigen Eröffnungsabend angesagt (3.10., ab 17 Uhr).
Das WUK besteht aus 130 Initiativen, Gruppen, Bands, Theaterkollektiven, Kultur und Handwerk auf 12.000 Quadratmetern. Auf dem Areal findet man den Gitarrentischler Gerhard Wunsch ebenso wie die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt oder Initiativräume, die jeder benutzen kann. An jedem Freitag findet außerdem ein Bio-Miniwochenmarkt statt.
Klangwerkstatt
In der Geburtstagswoche präsentiert man einen Querschnitt der unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche. Installationen, offene Ateliers und diverse Performances werden ebenso geboten wie Konzerte von Hotel Palindrone (7.10., 20 Uhr) oder Son Of The Velvet Rat (7. 10., 21.15 Uhr) , Diskussionen zu bildungs- und integrationspolitischen Themen und ein eigener Kindertag am Sonntag.
Dabei sorgen ein Kindermal- sowie ein Trommelworkshop (9. 10. 11 und 13 Uhr, ab 7 Jahren) für kreative Stunden. Unter Anleitung von Gerhard Brandstötter bauen Kinder aus Klangstäben, Röhren, Boxen, Holzteilen und
Metallstücken ihre eigenen Instrumente und experimentieren mit Klangerzeugung, Lautstärken und Tonhöhen (10.30 und 14 Uhr).
Und wer keine Lust auf Musik hat, kann mit Holzresten Spielzeug basteln oder an einem afro-haitianischen Tanzworkshop (14 Uhr) teilnehmen. Beim anschließenden Wiener Baby Club "Shake Baby Shake" stürzen sich junge Eltern mitsamt ihren Kindern in das Tanzvergnügen. Die Musik dazu kommt von Hip-Hop-Musiker und Streetartkünstler Skero und DJ Rainer Klang. Eine Ausstellung lässt ab 3. Oktober zudem die 30-jährige Geschichte des Hauses anhand von historischen Plakaten, Presseartikeln und (Konzert-)Fotos Revue passieren. In der "Geburtstagszentrale" wird täglich internationale Kost kredenzt.
WUK (9., Währinger Straße 59), vom 3. 10. bis zum 9. 10. , Eintritt frei, Programm siehe Link unten.
Geschichte: Ein sozialer Freiraum
In der ersten Oktoberwoche 1981 - und damit nicht zuletzt im Windschatten der erfolgreichen Arena-Besetzung Ende der 1970er-Jahre - besiedelte der "Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser" den mehr als 150 Jahre alten Backsteinbau im Bezirk Alsergrund.
Dieser war 1855 als Lokomotivenfabrik errichtet worden. Bis 1979 rauchten in dem mit weitläufigem Innenhof ausgestatteten Komplex dann die Köpfe von Schülern der höheren technischen Lehranstalt TGM.
Nach einigen Wirren um Zukunft oder Abriss des Gebäudes wurde es bis 1982 zum heutigen Werkstätten- und Kulturhaus umgebaut. In den Folgejahren machte sich das WUK als eines der größten autonomen Kulturzentren Europas einen Namen. Rund 12.000 Quadratmeter Fläche stehen dem Veranstaltungsbetrieb zur Verfügung.
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