Erstes Musik-Album von Regisseur Lynch

"Crazy Clown Time" nennt David Lynch sein erstes Solo-Album und bietet alles was man von ihm erwartet: Subversiven Blues, Horror und jenseitige Welten.

Es gibt zurzeit sehr viele verrückte Clowns in der Politik. Ich glaube dieses Gefühl hat zurzeit jeder, weil die Politiker uns nicht vorwärts bringen. Oder zumindest nicht dorthin, wo wir hin wollen." Trotzdem, sagt Kult-Regisseur David Lynch, habe er den Titel seiner ersten Solo-CD "Crazy Clown Time" nicht politisch gemeint, sondern damit nur die Stimmung der 13 Songs seiner ersten Solo-CD wiedergeben wollen: "Clowns sind einerseits erschreckend, bringen die Leute aber auch zum Lachen. Und wenn man Clowns mit 'crazy' zusammenspannt - ,verrückte Clowns', das ist ein Begriff, bei dem das Herz schneller schlägt."

Am Freitag erscheint "Crazy Clown Time" - mit allem, was man vom Schöpfer von Meisterwerken wie "Twin Peaks" und "Mulholland Drive" musikalisch erwarten würde: subversive, bluesige Beats, drohende Synthesizer, dämonisch pfeifende Gitarren und seine mystische Erzählstimme.

Jenseitig

In den Texten bleibt er den Themen seiner Filme treu. Es geht um unterdrückte Gewalt, sexuelle Obsession, Verlust und Rache, jenseitige Welten und in "Pinky's Dream" - aufgenommen mit Karen O von den Yeah Yeah Yeahs - um "den Horror und die Traurigkeit, wenn man jemanden verliert, der in andere Dimensionen geht".

Entstanden ist Lynchs Wunsch, Musik zu machen aus der Notwendigkeit, seine Filme mit Soundtracks zu untermalen. "Ich habe dafür fast immer mit Angelo Badalamenti zusammengearbeitet und mit ihm viel mit Sounds experimentiert. Mit der Zeit wurden die Sounds mehr und mehr Musik. Ich habe zu Hause ein Studio und in jüngster Zeit dort mit meinem Techniker Dean Hurley sehr oft Musik gemacht. Wir haben Songs geschrieben, die rumgelegen sind, bis sie jemand veröffentlichen wollte."

Den Unterschied zwischen dem Musikmachen und dem Filmemachen sieht Lynch in der Freiheit, Fehler zu machen. "Bei Filmen musst du von vornherein genau wissen, was wann passiert, damit die Story zusammenhält. Musik dagegen basiert auf der Magie der Intuition. Wenn Dean Drums spielt, dann inspiriert mich das Tempo dazu, bestimmte Akkorde auf der Gitarre zu greifen, die wieder ihn inspirieren das Tempo zu ändern. So entwickelt sich etwas basierend auf spontaner Interaktion. ,Crazy Clown Time' sind musikalische Unfälle. Das Album gehört ins Spital."

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