Die Fantastischen Vier: Auf U2's Spuren

Eine Rundbühne, ein zylindrischer Videoschirm und alle Hits: Am 20. 12. wandeln die Rapper in Wien auf den Spuren von U2.

Weil die Tour dem Ende zugeht, haben wir nichts mehr zu verlieren. Wir können rocken bis zum Umfallen. Und genau das werden wir auch tun.“ Das verspricht Thomas D., Chefdenker der Fantastischen Vier, für das Wien- Konzert am 20. Dezember.

Zwei Tage später werden die Rapper in Stuttgart die letzte Show ihrer „Für dich immer noch Fanta Sie“-Tour spielen, wollen deshalb in der Stadthalle auf der innovativen Rundbühne noch einmal alles geben.

„Der durchschnittliche Abstand zwischen den Augen eines Fans und denen eines Fantas muss möglichst kurz sein“, erklärte Smudo kürzlich dem ZDF . „Das geht nur mit einer 360°-Bühne. Dabei gibt es keine toten Winkel und keine Ruhepositionen für uns Musiker. Man kann da nicht kurz mal nach hinten gehen und den Schnürsenkel binden, da müssen alle immer voll Power geben. Und das ist ein spezieller Erregungszustand, der für alle spürbar ist.“

 

Spektakulär

Damit der leidenschaftliche Einsatz der Rapper auch in den großen Hallen im Detail sichtbar wird, haben Thomas, Smudo, Michi Beck und And.Ypsilon einen zylindrischen, in drei Segmenten beweglichen Videoschirm über die Bühne gehängt.

Aber der Sinn für spektakuläre Optik ist es nicht alleine, der die Stuttgarter zu einer der beliebtesten Live-Bands Deutschlands gemacht hat. Sie fetten ihren Hip-Hop-Sound gekonnt mit anderen Genres auf, klingen live mal rockig, mal sphärisch verträumt und zwischendurch sogar jazzig – wobei Samples und echte Instrumente immer perfekt ineinandergreifen.

Diese Offenheit für andere Einflüsse, sagt Thomas, hat die Band so lange zusammengehalten. „Wir hatten früher ein viel engeres Denk-Korsett. Wenn der Michi jetzt sagt, lass uns einen Rocksong machen, sagt keiner mehr: ,Aber wir machen keinen Rock‘. Jetzt sagen wir: ,Super, lass uns das probieren, das hatten wir noch nie‘. Wir haben gelernt, unsere grundverschiedenen Musikerpersönlichkeiten zu schätzen und als große Bereicherung zu sehen.“

Zündfunken

Thomas vermutet sogar, dass sich die Fantastischen Vier schon nach fünf Jahren getrennt hätten, wenn sie nicht so verschieden wären. „Dann gäbe es nämlich keine Zündfunken und somit keine Inspiration mehr. Und auch wenn wir nach jeder Tour denken, wohin soll es jetzt noch gehen, finden wir so doch immer wieder etwas Neues, das wir noch machen können.“

 

INFO: Die Fantastischen Vier live:
20. Dezember Wien/Stadthalle.

Zur Band: Thomas sucht Star für Baku

Karriere: Die Fantastischen Vier entstanden Ende der 80er-Jahre in Stuttgart . Mit der Single „Die da?!“ schafften MichaelSmudo“ Schmidt, Andreas „And.Ypsilon“ Rieke, Michael Beck und Thomas Dürr 1992 den Durchbruch. Weitere Hits: „Mfg“, „Sie ist weg“, „Troy“ und „Ernten was wir säen“.

Zukunft: Ab Jänner ist Thomas D. als Jury-Präsident von „Unser Star für Baku“, dem deutschen Casting für den Eurovision Song Contest, tätig. Sein Ziel dabei: „Ich bin sicher nicht der Drill-Sergeant, der die Leute anschreit und vorführt. Ich will junge Musiker behutsam aufbauen.“

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