Für einen Tag jemand anderer sein

manga convention
Tausende schlüpfen an diesem Wochenende in Schwechat in schräge Kostüme

Blaue Perücken, farbige Kontaktlinsen und lange Schwerter. Im Multiversum im niederösterreichischen Schwechat tummeln sich dieses Wochenende Sailor Moons, Pokémons und Online-Game-Krieger. Die Kostümierten bewundern gegenseitig ihre aufwendigen Verkleidungen, trinken japanischen Tee oder spielen asiatische Brettspiele.

Bei der „AniNite 2013“ versammeln sich die Fans von japanischen Zeichentrickserien, Computerspielen oder Comics, genannt Anime oder Mangas. Der derzeitige Trend, sich wie eine Anime-Figur zu kleiden, heißt Cosplay.

„Beim Cosplay geht es darum, sich in seinen Charakter hineinzufühlen“, erzählt Crew-Mitglied Matthias. Die passende Kleidung dazu wird oft in wochen- bis monatelanger Arbeit von Hand gefertigt.

Christoph Radinger ist ein ganzes Jahr an einem seinem grünen Master-Chief-Kostüm mit Protektoren und Panzerung gesessen. Sogar eine Beleuchtung ist eingebaut. Zwanzig Minuten braucht er, um sich das Kostüm anzuschnallen. Doch der Aufwand ist es ihm wert.

Diese Leidenschaft teilt er mit den anderen Besuchern der AniNite. Die Ungarin Judit Mezo erklärt: „Als Kind möchte doch jeder aussehen, wie sein Serienheld. Mit Cosplay wird das möglich.“ Für einen Tag jemand anderer zu sein, genau darin liege der Reiz, findet die 23-jährige Sandra.

Bilder der Manga Convention 2013

Für einen Tag jemand anderer sein

Ani Nite, Manga, Jugendliche…
Für einen Tag jemand anderer sein

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Für einen Tag jemand anderer sein

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Hoher Suchtfaktor

Die Veranstaltungshalle füllt sich laufend. Was 2001 als Videoabend unter ein paar eingefleischten Fans begann, lockt nun Tausende. „Wir erwarten 9000 Besucher“, berichten Christine und Michael Goldfinger vom Veranstalter-Team. Suchtfaktor? Hoch. Die, die einmal dabei waren, würden jedes Jahr wieder kommen.

Die Szene wächst in Österreich kontinuierlich. „Unser Zielpublikum ist zwischen 12 und 21 Jahre alt“, erklärt Goldfinger. „Wir hatten aber auch einmal ein sechs Monate altes Baby, das als Pokémon verkleidet war. Und unser ältester Besucher war 92.“ 80 Prozent der Teilnehmer sind junge Frauen – die sich durchaus auch als Männer verkleiden.

Die 24-jährige Isabelle Magrian ist seit 2008 dabei. „Es kommen immer mehr Mädchen drauf, dass das was Kreatives ist und sie so aus dem Alltag entfliehen können“, erklärt sie. „Es ist ein Kontrastprogramm zu dem, was andere Jugendliche machen. Es ist friedlich.“

Das bestätigen auch die Goldfingers. Drogen und Alkohol seien auf den Veranstaltungen kein Thema. Hilfsbereitschaft werde hingegen groß geschrieben.

Das Programm der AniNite ist vielfältig. Es gibt Wettbewerbe, Foto-Workshops und ein Pokémon-Turnier. Stars aus der Manga- und Comic-Szene, wie Peach-Pit oder Anna Hollmann geben Autogramme. Selbst gemachte Musikvideos werden bestaunt. Die Besucher sind zufrieden. Bewertung von Studentin Anja: „Leiwand.“

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