Florenz restauriert legendären Medici-Geheimgang
Die Restaurierungsarbeiten des aus dem 16. Jahrhundert stammenden 750 Meter langen Medici-Geheimgangs quer durch Florenz starten. Die Arbeiten, die 10 Millionen Euro kosten, sollen circa 15 Monate dauern, teilten die Uffizien in Florenz mit.
Schon seit den 60er Jahren gab es ein Restaurierungsprojekt für den "Corridoio Vasariano" genannten Geheimgang, das bisher noch nie umgesetzt wurde.
Bei dem Geheimgang handelt es sich um ein einzigartiges Bauwerk, mit dessen Hilfe die mächtige Medici-Familie in der Innenstadt ungesehen spionieren konnte. Mit der Anlage war der Architekt und Künstlerbiograf und Baumeister Giorgio Vasari (1511 bis 1574) im Jahre 1565 von Herzog Cosimo I. dei Medici beauftragt worden.
Cosimo I. benutzte diesen verborgenen Verbindungsweg, um von seiner damaligen Residenz, dem Palazzo Vecchio, über den Arno hinweg zum Palazzo Pitti zu gelangen, der ebenfalls als Hofresidenz der Medici diente.
Eine Attraktion sind die 800 Gemälde, die längs des stellenweise nur einen Meter breiten Korridors an den Wänden hängen. Mit einem halbstündigen Fußmarsch müssen Besucher rechnen, um das Bauwerk zu durchqueren.
Die Besichtigung des Geheimgangs war bisher das Privileg weniger Tourveranstalter, die damit riesige Margen verdienen. Nach der Restaurierung soll er allen Besuchern zugänglich sein.
Uffizien-Direktor Eike Schmidt hofft, dass der Medici-Geheimgang am 27. Mai 2022 eingeweiht werden kann. An diesem Tag jährt sich der Anschlag auf die Uffizien im Jahr 1993, bei dem Teile des Geheimgangs schwer beschädigt wurden. Bei diesem Mafia-Anschlag kamen fünf Personen ums Leben.