So entsteht der ölige Film auf der Oberfläche von Tee
Von Ingrid Teufl
Passionierte Teetrinker sind damit häufig konfrontiert: Die Oberfläche des Getränks verändert sich, als ob sich ein öliger Film bilden würde. Das empfinden die einen lediglich als unansehnlich, andere sind besorgt, dass der Tee ungenießbar werde oder sogar Schadstoffe entwickelt. Doch Wissenschafter haben das Phänomen geklärt und geben Entwarnung.
Mehrere Faktoren sind ausschlaggebend
Dahinter stehen gleich mehrere physikalische und chemische Prozesse, in denen Inhaltsstoffe des Tees mit dem Wasser und der Luft reagieren, heißt es in Spektrum. Besonders die Beschaffenheit des Wassers hat bedeutenden Einfluss. Denn je nachdem, ob hartes oder weiches Wasser zum Teekochen verwendet wird, hat das Auswirkungen auf den Tee-Film. In mehreren Studien konnte geklärt werden, dass dieser bei besonders weichem Wasser mit einem niedrigen Kalziumgehalt sehr selten auftritt. Kalzium ließ sich auch in größerer Menge in der Schicht auf der Tee-Oberfläche nachweisen. Bei hartem Wasser mit einem hohen Kalziumgehalt ist auch der Film ausgeprägter.
Auch Physik hat Anteil
Am ETH Zürich widmeten sich Forscher auch der physikalischen Frage, wie sich Luft und Tee beeinflussen. Das Team fand mit einer speziellen Technik für sogenannte grenzflächenrheologische Messungen verschiedene Eigenschaften für den Film - der interessanterweise auch durch diverse Zusätze unterschiedlich dick auftrat. Dies könnte erklären, warum mancherorts Zitrone oder etwas Salz in den Tee gegeben wird. Damit sollen möglicherweise Reaktionen ausgelöst werden, die den Tee klarer macht.