VKI warnt: Salmonellen in italienischem Rucola nachgewiesen
Insgesamt 16 Personen sind seit Juli 2024 in Österreich an einem bestimmten Salmonellen-Stamm, Salmonella Umbilo, erkrankt. Drei mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Fälle wurden in Kärnten, Oberösterreich, der Steiermark, in Tirol und in Wien registriert.
Auch in Deutschland und Dänemark kam es zeitgleich zu lebensmittelbedingten Salmonellose-Ausbrüchen. Darüber informiert das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) in einem aktuellen Bericht.
Bis zum 24.9.2024 wurden demnach in Deutschland 98 Fälle nachgewiesen, wobei das RKI davon ausgeht, dass die Anzahl der Infektionen höher ist. Nur ein Teil der Betroffenen mit Krankheitssymptomen gehe zum Arzt und bei einigen werde keine mikrobiologische Untersuchung des Stuhls durchgeführt, die wiederum Hinweise geben würde.
Kontaminierter Rucola wahrscheinlich die Ursache
Laut RKI ist es "wahrscheinlich, dass die Mehrheit der Fälle in den drei Ländern durch kontaminierten Rucola verursacht wurde.“ In Österreich wurden die Bakterien in Proben von italienischem Rucola nachgewiesen. Die Proben aus Österreich sind zudem genetisch eng verwandt mit jenen Bakterien-Isolaten, die in Deutschland und Dänemark gefunden wurden.
Die betroffenen Chargen Rucola sind nicht mehr im Handel verfügbar. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) warnt aktuell jedoch vor dem Verzehr italienischen Rucolas. Die Abklärung des Krankheitsausbruchs erfolgt in Zusammenarbeit von AGES, Gesundheitsministerium und den jeweils zuständigen Landesbehörden.
Salmonellen
Salmonellen werden hauptsächlich durch den Verzehr roher oder ungenügend erhitzter Lebensmittel übertragen, insbesondere tierischer Herkunft, etwa Geflügel, Fleisch von anderen Tierarten, Rohmilch und Eier. Aber auch Schnittsalat führte in der Vergangenheit, z.B. in den USA, immer wieder zu Salmonellenausbrüchen.
Eine große Rolle spielt die durchgehende Kühlung von Produkten sowie die Küchenhygiene. Dazu zählt etwa, dass Gebrauchsgegenstände wie Schneidbretter, Messer und Geschirrtücher gereinigt werden sowie regelmäßiges Händewaschen.
Salmonellose
Bei einer Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen kommt es meist zu akutem Durchfall, Bauchschmerzen, manchmal Erbrechen, Übelkeit und Fieber. Die Symptome können Stunden bis Tage nach dem Verzehr des kontaminierten Lebensmittels auftreten.
Vor allem für Kleinkinder, geschwächte oder ältere Menschen kann der teils sehr heftige und wässrige Durchfall gefährlich sein. Sie müssen im Krankheitsfall auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Salmonellose ist eine meldepflichtige Erkrankung in Österreich.
Was man bei abgepacktem Salat beachten sollte
Abgepackter Salat bietet für Keime gute Bedingungen zur Vermehrung. Anders als viele andere verarbeitete Produkte durchlaufen vorgeschnittene Salate und abgepackte Obststücke keinen Produktionsschritt, der Mikroorganismen abtöten kann. Aufgrund der Anbaubedingungen können sie aber in Kontakt mit diversen Keimen kommen. Das feuchte Milieu der folienverpackten Salatmischungen fördert das Wachstum von Keimen. Werden die Produkte nicht gekühlt können sich Bakterien schneller vermehren.
Wer Schnittsalat kauft, sollte folgendes beachten:
Zwar erkennt man die Keimbelastung nicht mit freiem Auge, man kann aber den Frischezustand des Salates erkennen. Hinweise auf mangelnde Frische können Farbverlust, braune Stellen oder viel Flüssigkeit sein.
Ist die Packung gewölbt, kann das ein Hinweis sein, dass sich Gase im Zuge einer einsetzenden Gärung gebildet haben. Der Salat ist also nicht mehr frisch.
Geschnittene Salate sollten im Kühlregal liegen und auch zuhause nicht bei Zimmertemperatur, sondern im Kühlschrank gelagert werden. War der Salat einige Zeit Wärme ausgesetzt oder direkter Sonneneinstrahlung, sollte er nicht mehr verzehrt werden.
Halten Sie das Verbrauchs- bzw. Mindesthaltbarkeitsdatum bei abgepackten Salaten ein. Anders als viele andere Produkte sollte der Salat nach dem Verstreichen des Ablaufdatums nicht mehr verzehrt werden.
Abgepackte Salate sollten vor dem Verzehr gewaschen werden.