Wissen/Gesundheit

Omikron bei fast 100 Prozent: Epidemiologin erwartet "Störungen im System"

Nach einem neuen Pandemie-Höchstwert am Mittwoch mit über 17.000 Neuinfektionen, wurden von Freitag auf Samstag binnen 24 Stunden 16.749 neue Fälle gemeldet. Gestern kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich erstmals seit November des Vorjahres wieder über den Wert von 1.000 und liegt aktuell bei 1.112,68.

Das Ende der Fahnenstange scheint damit noch nicht erreicht. Experten des hiesigen Corona-Prognosekonsortiums gehen in aktuellen Prognosen davon aus, dass demnächst bis zu 30.000 neue Fälle pro Tag erreicht werden könnten. Wahrscheinlich werden spätestens zu Beginn der kommenden Wochen die täglichen Fallzahlen über der Grenze von 20.000 zu liegen kommen. Am 19. Jänner werden sie mit ziemlicher Sicherheit darüber liegen, so der Ausblick.

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Eine Einschätzung, die Epidemiologin Eva Schernhammer heute, Samstag, im ORF-Radio teilt. Auch sie geht von einem weiteren Anstieg der Neuinfektionen aus, mehr Personen werden entsprechend in Quarantäne sein.

Aufhorchen ließ diesbezüglich Gerry Foitik, Rotkreuz-Bundesrettungskommandant und auch Mitglied im Krisenstab Gecko. 360.000 Personen sind am Freitag in Österreich bereits in Quarantäne, twitterte Foitik gestern.

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Störungen im System

"Mehr Krankenstände, auch in Berufsgruppen, wo es schmerzt": Von solchen "Störungen im System" berichtete die Epidemiologin Eva Schernhammer am Samstag in der Ö1-Sendereihe Im Journal zu Gast. Schuld daran sei die weitere Ausbreitung der Omikron-Variante.

Sie habe sich mittlerweile auch in Österreich durchgesetzt. Inzwischen beträgt der Anteil der Mutation an den positiven Corona-Tests im Land fast 100 Prozent.

Gleichzeitig hofft die leitende Epidemiologin an der Medizinischen Universität Wien, dass es weniger schwere Verläufe geben und damit auch Österreichs Covid-Stationen weniger belastet werden.

Entscheidend werde weiterhin sein, ob sich weitere "entscheidende Personengruppen" ihren dritten Stich, die Booster-Impfung, in den nächsten Tagen abholen, so Schernhammer. Das sei auch insofern dringend geboten, als Kinder bis fünf Jahren der Omikron-Variante schutzlos ausgeliefert sind und die Folgen etwa von Long-Covid noch nicht ausreichend abzuschätzen sind.

Chance auf Normalität

Was die längerfristige Perspektive anlangt, so schließt sich die Wiener Medizinerin Fachleuten aus anderen Ländern an, die punkto Covid-19 in den vergangenen Tagen von einer Chance auf Normalität noch in diesem Jahr sprachen.

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