Long Covid: Welche Rolle die Impfung spielt
Anhaltende Erschöpfung, Schlafprobleme bis hin zu Atemnot und Lähmungen – die Liste möglicher Symptome von Long Covid ist lang. Bei etwa zehn bis 20 Prozent der Covid-Infizierten bestehen auch nach einem milden oder asymptomatischen Verlauf Langzeitfolgen. Sie treten etwa vier bis zwölf Wochen nach überstandener Infektion auf und können mehrere Monate und länger anhalten. Viele Betroffene leiden unter neurologischen Ausfällen wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, die häufig als Hirnnebel bezeichnet werden.
Eine aktuelle US-Studie zeigt nun, wie eine Impfung gegen Covid-19 das Entstehen von Long Covid beeinflussen kann. Analysiert wurden die Daten der Krankengeschichte von 240.648 Covid-19-inifzierten Personen in den USA - damit wollte man Faktoren identifizieren, die die Entwicklung und das Fortschreiten von Long-Covid beeinflussen.
Geimpfte entwickeln seltener Long Covid
Diese Analyse ergab, dass Patientinnen und Patienten, die vor ihrer Diagnose mit Covid-19 mindestens eine Dosis von einem der drei in den USA zugelassenen Covid-Impfstoffe (Biontech/Pfizer, Moderna, Johnson & Johnson) erhalten hatten, im Vergleich zu ungeimpften Personen eine sieben- bis zehnmal geringere Wahrscheinlichkeit hatten, zwei oder mehr Long-Covid-Symptome zu entwickeln.
Impfung nach Infektion reduziert Wahrscheinlichkeit
Darüber hinaus berichteten ungeimpfte Patientinnen und Patienten, die ihre erste Covid-19-Impfung innerhalb von vier Wochen nach der Infektion mit SARS-CoV-2 erhielten, vier- bis sechsmal seltener von Long-Covid-Symptomen. Diejenigen, die ihre erste Dosis vier bis acht Wochen nach ihrer Covid-Infektion erhielten, berichteten dreimal seltener über mehrere Symptome von Long Covid verglichen zu jenen, die ungeimpft blieben.
Dieser Zusammenhang stützt laut den Forscherinnen und Forschern die Annahme, dass die Covid-Impfung vor Long Covid schützen. Diese Wirkung besteht auch dann, wenn die Impfung bis zu zwölf Wochen nach der Covid-19-Diagnose erfolgt.
Die Studie ist als Preprint auf medRxiv erschienen, das bedeutet, sie ist noch nicht von Fachkolleginnen und -kollegen begutachtet. Sie kann hier nachgelesen werden.