Wissen/Gesundheit

Long-Covid: Therapieprogramm für genesene Covid-Patienten in Wien

Ein Großteil der Corona-Kranken leidet noch ein halbes Jahr später unter mindestens einem Symptom der Virusinfektion. Viele Covid-19-Patienten klagen lange nach der Entlassung aus dem Spital über gesundheitliche Probleme wie Beeinträchtigung der Lungenfunktion, der Konzentrations- oder Leistungsfähigkeit. Häufig ist etwa das chronic fatigue syndrome (CFS), das mit Müdigkeit und Übelkeit einhergeht.

Zahlreiche Wissenschafter fordern aufgrund dieser Langzeitfolgen spezielle Reha-Konzepte für Genesene: Das Krankenhaus der Bamherzigen Schwestern in Wien-Mariahilf startet jetzt mit einem ambulanten Post-Covid-Programm mit einem psycho- und physiotherapeutischen Schwerpunkt als letzten Schritt im Genesungsprozess.

Dabei handelt es sich um ein spezielles tagesklinisches Programm, das Behandlungen im Zeitraum von sechs Wochen mit je zwei Terminen wöchentlich (8 bis 15:30 Uh) vorsieht.

"Die aktuelle Covid-19 Pandemie ist in sozialer, körperlicher und mentaler Hinsicht eine große Herausforderung für jeden einzelnen. Besonders belastend ist sie für Patientinnen und Patienten, die die Erkrankung selbst durchgemacht haben", erklärt Larisa Dzirlo, Vorständin der Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik der Barmherzigen Schwestern.

"Aus unserer bisherigen Praxis bzw. aus der internationalen Literatur ist bekannt, dass Patientinnen und Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, eine hohe Rate an Angststörungen, Depressionen, Panikattacken oder einem posttraumatischen Stresssyndrom aufweisen", so Primaria Dzirlo.

Weitere Folgen der kritischen Erkrankung sind Todesangst oder Angst davor, ein Überträger zu sein und andere Menschen oder Familienmitglieder zu gefährden. Dazu kommt noch die Erfahrung einer sozialen Isolation, Einsamkeit und Frustration.

Das neue Programm bietet den Patientinnen und Patienten Stabilisierung sowie körperliche Stärkung, sodass sie wieder in ihren Alltag zurückkehren können.

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