Corona: Neu angepasste Covid-Impfstoffe kommen rechtzeitig
Derzeit gehen in Österreich mit ca. 95 Prozent nahezu alle Infektionen mit Covid-19 auf die Variante BA.5 zurück. Experten wie der österreichische Virologe Florian Krammer, der in den USA forscht, rieten daher dazu, mit der Auffrischung auf den genau auf diesen Omikron-Ableger angepassten Impfstoff von Biontech/Pfizer zu warten. Der sogenannte bivalente Impfstoff schützt sowohl gegen die ursprüngliche Form des SARS-CoV-2-Virus als auch gegen BA.4 und BA.5.
Am Montag erteilte die Europäische Arzneimittelagentur EMA grünes Licht. Laut Gesundheitsministerium wurden für Österreich rund 8,4 Millionen Dosen bestellt. Mit einer ersten Lieferung wird ab der kommenden Woche gerechnet. Dies gilt auch für andere europäische Länder.
Zusätzliche Werkzeuge
Gesundheitsminister Johannes Rauch begrüßte die Freigabe des auf BA.4 und BA.5 ausgerichteten Impfstoffs durch die EMA. „Mit den neuen angepassten Impfstoffen stehen uns zusätzliche Werkzeuge zur Verfügung, um die Bevölkerung vor einer schweren Corona-Erkrankung schützen zu können. Für einen optimal anhaltenden Schutz sind sie für die Auffrischungsimpfungen besonders wichtig“, so Rauch. Der angepasste Impfstoff wird als Auffrischung nach erfolgter Grundimmunisierung verabreicht. Dies gilt auch für zwei weitere neu verfügbare Impfstoffe, die auf die Variante BA.1 sowie das Ursprungsvirus abzielen.
Diese Impfstoffe stammen von Biontech/Pfizer und Moderna und wurden Anfang September von der EMA genehmigt. Sie wurden bereits ausgeliefert und sollen ab Ende der Woche verfügbar sein. Das Nationale Impfgremium (NIG) wird nach der offiziellen Zulassung der Variantenimpfstoffe Empfehlungen aussprechen. NIG-Mitglied Ursula Wiedermann-Schmidt betonte im KURIER-Gespräch, dass derzeit die Grundimmunisierung höchste Priorität habe, also die ersten drei Impfungen. Rund 80 Prozent der Kinder und jungen Erwachsenen hätten die dritte Impfung derzeit noch nicht.
Die neuen Impfstoffe sollen jedenfalls vor Herbst und Winter, in denen mit erneuten Wellen gerechnet wird, verfügbar sein. Berechnungen des Prognosekonsortiums deuten darauf hin, dass die Infektionen in den nächsten Wochen nach einem leichten Rückgang wieder ansteigen werden. Gründe dafür seien saisonale Effekte sowie ein gesunkener Immunschutz. Anstiege bei Spitalspatienten würden „jedoch moderat erwartet“, heißt es im aktuellen Update der Experten.