Zahl der Arbeitslosen und Kurzarbeiter geht weiter zurück
Von Anita Staudacher
Das starke Wirtschaftswachstum wirkt sich positiv auf den heimischen Arbeitsmarkt aus. Allein in der vorletzten Woche war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,77 Prozent höher als vor einem Jahr, geht aus aktuellen Zahlen des Wirtschaftsministeriums hervor. Allerdings gab es im Vorjahr noch Covid-bedingte Einschränkungen, weshalb die Zahl relativiert werden muss.
3.700 Arbeitslose weniger
Die Betriebe fahren die Beschäftigung hoch. Derzeit sind beim AMS insgesamt 311.086 Personen als arbeitslos gemeldet, 73.244 davon nehmen an Schulungen teil. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Minus von 3.694 Personen. Dazu kommen 51.476 Personen, die zur Kurzarbeit vorangemeldet sind. Auch hier ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. In der Vorwoche gab es noch 53.023 Voranmeldungen.
"Diese positive Entwicklung ist unter anderem auf saisonale Effekte zurückzuführen, die in der Regel bis zum Sommer zu einem Rückgang bei der Arbeitslosigkeit führen", sagte Arbeitsminister Martin Kocher bei der Präsentation der wöchentlichen Zahlen.
"Tourismus hat es nicht einfach"
Zu den Rekord an offenen Stellen vor allem im heimischen Tourismus zu Beginn der Sommersaison merkte der Minister an, dass es "für den Tourismus heuer nicht einfach sein wird", benötigtes Personal auch zu finden. Es fehle nach zwei Jahren Pandemie vor allem an Beschäftigungs-Sicherheit. Aber auch die Betriebe müssten mehr tun, das AMS biete entsprechende Rekrutierungsberatungen an. Der verschärfte Fachkräftemangel könnte auch das starke Wirtschaftswachstum wieder einbremsen.
Arbeitslosengeld-Reform im Juni
Die schon vor zwei Jahren in Angriff genommene Reform der Arbeitslosenversicherung soll nun endlich als Gesamtpaket noch im zweiten Quartal - also bis Ende Juni - ins Parlament kommen, kündigte Kocher an. Diskutiert wird wie berichtet eine Neuregelung der Zuverdienstgrenzen für Arbeitslose und eine neue Staffelung der Höhe des Arbeitslosengeldes nach der Dauer der Arbeitslosigkeit.
KMU Digital wird fortgesetzt
Kocher kündigte auch eine Fortführung des Förderprogramms "KMU Digital" für Klein- und Mittelbetriebe an. Bei diesem Programm wird die Beratung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten gefördert. Für die fünfte Förderrunde stellt das Wirtschaftsministerium dieses und nächstes Jahr weitere 10 Millionen Euro zur Verfügung. Diese werden über den EU-Aufbau- und Resilienzfonds refinanziert.
"Wir erwarten, dass wir mit den 10 Millionen Euro rund 8.000 Digitalisierungsprojekte von 4.000 KMU verwirklichen können", so Kocher. Bisher wurden rund 20.000 Beratungen mit einem Budget von rund 20 Mio. Euro finanziert.