Ski-Verkauf kommt wieder in Schwung
Der von der Corona-Krise heftig gebeutelte Skimarkt dürfte heuer endgültig zur Normalität zurückkehren. 2019, das Jahr vor der Pandemie, war für Österreichs Skiindustrie ein sehr gutes. Heuer werde mit ähnlichen Absatzzahlen wie damals gerechnet, sagt Wolfgang Mayrhofer, Geschäftsführer von Atomic und Sprecher der österreichischen Skiindustrie. Die Stimmung am globalen Markt sei gut.
Immerhin kommt mehr als jeder zweite Ski, der weltweit verkauft wird, aus Österreich. Der internationale Markt ist laut Mayerhofer sehr wichtig, auf ihn entfallen rund 90 Prozent des Absatzes, der Rest wird in Österreich verkauft. Besonders starkes Wachstum wird in Nordamerika verzeichnet. „Die Leute gehen wieder mehr in die Berge“, sagt Mayerhofer.
Viele Zweitwohnsitze
In den USA hätten viele Leute Zweitwohnsitze, in denen sie viel Zeit verbringen. Jetzt, in der Post-Corona-Zeit, in der sie verstärkt Homeoffice in Anspruch nehmen, bleiben sie noch länger und gehen Ski fahren oder machen Skitouren. „Viele wollen wieder an die frische Luft, das treibt den Outdoorboom zusätzlich an“, so Mayerhofer. Auch der Trend zur Nachhaltigkeit helfe.
Neu ist, dass auch viele junge Menschen die Berge stürmen. Früher sei das eher etwas für Ältere gewesen und habe verstaubt gewirkt. Heute sei Camping mit Freunden in Zelten oder VW-Bussen der neue Lifestyle. Im Winter würden sich die Jungen nicht nur Alpinski, sondern immer öfter auch Tourenski anschnallen.
Die Begierde nach mehr Naturerlebnissen sei sogar stärker als die Teuerung. Auch wenn sich manche solche Abenteuer nicht mehr leisten können, würde es jene, die noch genug Geld dafür hätten, in größeren Zahlen als zuvor in die Natur treiben.
Es brummt
Sowohl der Handel mit Skiern als auch der Verleih brummen wieder. Es werden derzeit deutlich mehr Tourenski als früher verkauft, sagt Mayerhofer. 2019 wurden rund 3,4 Millionen Paar Ski abgesetzt, heuer sollen es ähnlich viele sein. Während der Pandemie waren es um bis zu 30 Prozent weniger.
Zu den weltweit größten Herstellern zählen die heimischen Marken Atomic, Head und Fischer, nur Rossignol aus Frankreich kann sich auf Platz zwei dazwischen schieben. Auf Platz sechs folgt mit Blizzard eine weitere österreichische Marke. Ein rein österreichisches Unternehmen ist allerdings nur noch Fischer, es befindet sich nach wie vor in Familienbesitz.
Am meisten Ski werden in den USA verkauft, es folgen Frankreich ganz knapp vor Österreich, dann kommen die Schweiz, Italien und Deutschland. China spielt noch eine untergeordnete Rolle, hat aber starke Zuwachsraten.