Wirtschaft

Metaller-KV: Industrie sieht noch Aufklärungsbedarf

Die Metalltechnische Industrie (FMTI) fühlt sich bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen falsch verstanden und hat heute eine Klarstellung nachgeschoben. Ihr Angebot für ein Lohnplus von 4,1 Prozent würde die Kerninflation abdecken, die etwa Energiekosten aus der Inflationsberechnung ausschließt, da die Preisschwankungen in diesem Bereich importiert werden- und davon seien Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gleichermaßen betroffen.

"Die Anti-Teuerungspakete der Bundesregierung gelten speziell diesen Anteil der nicht im Inland entstehenden Inflation ab", begründen die Arbeitgeber noch einmal, warum sie bei den Lohnverhandlungen auch die Hilfen der Regierung berücksichtigt haben wollen - was die Arbeitnehmervertreter der Gewerkschaften GPA und PRO-GE ablehnen.

"Auf gewissen Wohlstandsverlust einstellen"

"Ohne funktionierende Unternehmen gibt es keine Arbeit und kein Steueraufkommen. Daher hilft der Staat in dieser außergewöhnlichen Situation den Menschen mit einem Teuerungsausgleich. Auch von der Krise betroffene Unternehmen, die sonst vielleicht schließen müssten, werden unterstützt. So erhalten wir Arbeitsplätze und sichern Wohlstand. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt und es müssen alle an einem Strang ziehen", so FMTI-Obmann Christian Knill am Donnerstag in einer Aussendung.

Er gibt zu bedenken: "Die Teuerungskrise betrifft uns alle und wir müssen uns auch alle auf einen gewissen Wohlstandsverlust einstellen. Aber es wird auch viel getan: Der Staat hat Milliarden in die Hand genommen, um die Auswirkungen der Teuerungen zu mildern."

Betriebsversammlungen

Die Beschäftigten der Metallindustrie halten derzeit Betriebsversammlungen ab, sie fordern von den Arbeitgebern 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt und sehen das Angebot von 4,1 Prozent der Arbeitgeber als Provokation. Außerdem würden die Zeitarbeiter und die Lehrlinge überhaupt leer ausgehen. Am kommenden Montag, dem 24. Oktober, wird der Kollektivvertrag (KV) 2023 weiter verhandelt.