Baukulturpreis 2021: Neuer Schwung für Dörfer
Von Ulla Grünbacher
LandLuft, der Verein zur Förderung von Baukultur im ländlichen Raum, zeichnet seit 11 Jahren baukulturelle Vorzeigegemeinden gemeinsam mit dem Gemeindebund und dem Städtebund aus. Heuer wurde der Preis nach 2009, 2012 und 2016 zum vierten Mal verliehen. Die Sieger:
Die Gemeinde Göfis, unweit von Feldkirch, mit 3.500 Einwohnern zeichnet sich durch die aktive Rolle der Bürger in der Gemeindeentwicklung aus. So beginnt Baukulturvermittlung hier bereits bei den Kindern. Der Fokus liegt auf dem Ortskern, den die Gemeinde identitätsstiftend entwickelt. Dem Vereinshaus, dem Schauplatz „Obst & Garten“, dem autofreien Dorfplatz und „bugo“ mit Bibliothek und Café fallen zentrale Rollen zu. B ei der Stadtentwicklung werden die Grenzen bewusst gesetzt, im Kern wird verdichtet und der Bestand weiterentwickelt.
Die Nähe zu Wien und zum Wienerwald machen Mödling zu einer attraktiven, aber auch teuren Stadt. Ein Großteil der 24.000 Einwohner ist über 65 Jahre alt. Leistbares Wohnen für junge Menschen ist gefragt. Dafür wird jedoch kein zusätzliches Bauland gewidmet. Altes wird erhalten und Neues mit Bedacht und unter Einbindung der Bevölkerung und externen Gestaltungsbeiräten entwickelt.
Thalgau, unweit von Salzburg, liegt mitten im Grünen. Besonders mutig ging Thalgau mit der scheinbar unlösbaren Verkehrssituation um. Dort wo früher täglich rund 8.000 Fahrzeuge durch den Ortskern brausten, entstand ein Dorfplatz mit Aufenthaltsqualität. Zudem wurde die Landesstraße in eine Begegnungszone mit Tempo 30 verwandelt.
Obwohl die 37.000-Einwohner-Stadt Feldkirch laufend Zuwachs bekommt, meidet man den Bau auf der grünen Wiese. Stattdessen werden bestehende Areale wie der Bahnhof, die alte Spinnerei oder der ehemalige Bauhof der Firma Hilti & Jehle weiterentwickelt.
Anerkennungen gab es für die Gemeinden Andelsbuch und Nenzing (beide V), Innervillgraten (T) und Trofaiach (Steiermark).