Posen statt Parken: Diese Garagen sind Luxus für das Auto
Von Ulla Grünbacher
Das liebste Spielzeug mit vier Rädern soll für Auto-Liebhaber nicht an der Straße parken, wo es rostet und der Witterung ausgesetzt ist. Also muss eine entsprechende Behausung her, aber nicht irgendeine. Posen statt Parken, ist das Motto. Im Buch „Haus und Auto“ werden Einfamilienhäuser und Villen vorgestellt, die der Garage besonderes Augenmerk widmen.
Rund 45 innovative Beispiele zeigen, wie man seinen vierrädrigen Freund – oder gar seine ganze Sammlung – präsentiert und ihm die gebührende Aufmerksamkeit einräumt. In diesem Buch wird nicht einfach geparkt, vielmehr wird für das Auto eine architektonisch herausragende Räumlichkeit geschaffen, in der es seinen ganz eigenen Platz hat.
Hier ist die „Garage“ nicht eine zweckmäßige Garage, sondern eben eine mit Stil – und jedenfalls ohne Öl, Schmiere und Werkbank. Gezeigt werden spektakuläre Ideen für Garagen-Lösungen mit neuen Technologien und innovativen Lösungen. Die Fahrzeuge, vor allem Oldtimer, werden in Szene gesetzt, in gut ausgeleuchteten Räumlichkeiten. „Es kommt also auf die Harmonisierung von Gebäude, Wohnnutzung und Auto an. Wenn eine besonders empathische Verbindung zu den Gefährten besteht, dann verbinden sich diese Räume mit dem Gesamtanspruch des Wohnens“, schreibt Autor Andreas K. Vetter.
So wie das hölzerne Turmhaus in Tirol, das einen wohlig schützenden Raum unter den weichen Schneemassen anbietet: oben für die Menschen, etwas tiefer für die Fahrzeuge. Geplant von Grünecker Reichelt Architekten und Holzrausch in Gerlosberg.
Mitten im Bregenzerwald in Vorarlberg entstand neben einem Wohnhaus im Bestand eine Panoramalounge aus Sichtbeton. Ein Raum für die Freizeit, wo sich Bar, Kamin und bequeme Sitzmöbel befinden. Im Erdgeschoß der Lounge befindet sich eine Parkierhalle aus Beton. Hier ist Platz für sechs Autos. Eines der Fahrzeuge kann mittels Hebebühnen-Liftplatte nach oben gefahren werden, wo es die Wohnausstattung ergänzt.
Das Auto ist der Star
Der Weg ist das Ziel, heißt es etwa beim Projekt in Polen: Hier wird nicht nur das Parken zum Vergnügen, sondern auch die Fahrt über das Grundstück hoch bis zur Aussichtsplattform, bevor es ans Seeufer geht.
Das Hauptmotiv dieses Hauses in Katowice nordwestlich von Krakau ist der Weg. Er verläuft wie ein kantiges Band durch den Garten bis zum Haus. Von der Zufahrt knickt er vom Boden hoch und windet sich dreimal um die Villa. Im Osten des Hauses endet die Umwicklung auf Höhe des ersten Stocks in einer balkonartigen Aussichtsfläche. Von dort senkt es sich wieder in die Grünfläche und mündet am Seeufer. In der Doppelgarage wird dann geparkt.
Geschwungener Betonbau in Portugal
Das Haus, das Vitor Vilhena Arqutectura in Alcalar im Süden Portugals errichtete, soll einen besonderen formalen Ausdruck erhalten. Der Betonbau in geschwungener Form besteht letztlich nur aus einer Ebene. Auf ihr ruht die Dachplatte, die im Norden offen endet, sodass die Nutzer einen großzügigen Carport erhalten. Dort befindet sich auch der schattige Hauseingang, entlang der gekurvten Wand gelangt man in den Wohnbereich.