Für mehr Lebensqualität: Wohnen mit Benefits
Die Zeiten als Bauträger – vereinfacht gesagt – Wohnungen übereinandergestapelt haben, gehören zu weiten Teilen der Vergangenheit an. Ein guter Wohnungsneubau soll heute nicht nur ein Dach über dem Kopf und einen ansprechenden Grundriss bieten, sondern die Lebensqualität erhöhen.Es geht um Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Identifikation.
Die Bewohner im Haus mithilfe von großzügigen Gemeinschaftsbereichen wie Terrasse, Urban Gardening und Veranstaltungsraum zusammenzubringen, ist in größeren Anlagen mittlerweile Standard.
Wohnformen mit den unterschiedlichsten Benefits findet man sowohl im geförderten Wohnbau, als auch im Luxussegment. Im hochpreisigen Bereich kann das zum Beispiel ein Weinkeller mit absperrbaren Weinregalen oder ein Concierge-Service sein.
Gemeinschaft
Darüber hinaus wird in vielen Neubauten aktiv an einer Gemeinschaft gearbeitet. Das beginnt bei regelmäßigen Treffen und einer eigenen Kommunikationsplattform für die Bewohner, die dazu führen soll, dass man sich gegenseitig unter die Arme greift - mit Dienstleistungen wie Kinderbetreuung oder nachbarschaftlicher Hilfestellung. Das kann vom Einkauf bis zur Mitfahrgelegenheit reichen. Und nicht zu vergessen, die Sharingangebote. Ob Fahrrad oder Staubsauger: Vieles muss nicht selbst angeschafft bzw. besessen werden.
Nachhaltigkeit
Bauträger setzen bei manchen Projekte bewusst auf Nachhaltigkeit. Da geht es um energieautarke Häuser ebenso wie um Mobilität. Die Wohnungen lassen sich so zielgerichtet vermarkten. Hoch im Kurs stehen auch grüne Häuser: begrünte Dächer, Kletterpflanzen an der Fassade, Bienenstöcke und aufwendig gestaltete Außenbereiche.
Identifikation
In größeren Anlagen geht es darum, identitätsstiftende Akzente zu setzen, damit die Bewohner sich mit dem Gebäude identifizieren können. Wenn das gelingt, passen Mieter und Eigentümer besser auf die gemeinsame Sache auf – es kommt weniger oft zu Vandalismus. Im Idealfall empfinden die Bewohner Besitzerstolz, wenn sie vor „ihrem“ Haus stehen.
Wels: Hygge gutes Leben
Mit dem Fahrrad bis zur eigenen Wohnungstüre fahren: Extrabreite Laubengänge und ein spezieller Aufzug machen das im Wohnbau „Hygge gutes Leben“ am Weidenweg in Wels möglich, errichtet von Trio Development.
Das Fahrrad kann sicher und komfortabel vor der eigenen Wohnung oder in extra absperrbaren Bereichen abgestellt werden. Den Bewohnern stehen außerdem ein Lastenfahrrad sowie ein E-Bike zur Verfügung. Eine Radwerkstatt ist in der Wohnanlage ebenfalls vorhanden. Das Projekt in Holzbauweise umfasst 26 Eigentumswohnungen, die 2021 fertiggestellt wurden.
Wien - Nordbahnviertel: die HausWirtschaft
„die HausWirtschaft“ will Wohnen und Arbeiten verbinden. Die unteren drei Geschoße bieten individuell teilbare Flächen mit einer Raumhöhe von drei bis vier Metern. Je nach Bedarf können daraus verschieden große Büroeinheiten geschaffen werden.
Der offene Laubengang, die Atrien und die Dachterrassen bieten Raum und Platz für üppige Bepflanzung. Zusätzlich soll es ab Herbst 2023 einen Veranstaltungssaal sowie ein Gesundheitszentrum geben.
Wien - Sonnwendviertel: Gleis 21
Ein Dorf in der Stadt: Die Baugruppe „Gleis 21“ hat sich mit dem Bau ihres Holzhauses im Sonnwendviertel den Traum von einem etwas „anderen“ Wohnen erfüllt. Einem Wohnen, das die Gemeinschaft und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt setzt.
Der Begegnung wird viel Raum gegeben. So kommt man zum Beispiel gerne bei Melange und Kipferl im hauseigenen Café zusammen. Zudem gibt es den „SAAL 21“, der auch extern für Veranstaltungen gemietet werden kann.
Graz: Kiubo
Das erste mehrgeschoßige Kiubo-Haus in der Starhemberggasse in Graz, realisiert nach Entwürfen von Hofrichter-Ritter Architekten für das Immobilienunternehmen Kiubo, ist seit 2021 bewohnt.
Das vierstöckige Gebäude beherbergt Wohnungen, die mit dem Leben mitwachsen. Die 33 Holzmodule bilden aktuell 19 Wohneinheiten. In serieller Fertigung werden 25 m² große Module aus Holz hergestellt und in einen Beton-Skelettbau eingefügt. So können sie je nach Bedarf zusammengeschlossen werden.
Klagenfurt: hi Harbach
Vom E-Auto zum Ausborgen über Leihfahrräder bis zu Schnellladestationen: Das Wohnprojekt „hi Harbach“ im Osten Klagenfurts setzt auf umweltschonende Mobilitätsangebote.
Im ersten Jahr wird den Bewohnern pro Haushalt eine übertragbare Mobilitätskarte im Wert von 390 Euro zur Verfügung gestellt. Damit können KMG-Busse, Fahrradverleih, E-Carsharing und Trolley-Verleih genützt werden. Bis 2030 entstehen insgesamt 850 Wohnungen im neuen, smarten Stadtteil.
Wien - Aspern Seestadt: WG Melange
Gemeinsam statt einsam: Die ,,WG Melange“ der Caritas der Erzdiözese Wien bringt Menschen ab 55 Jahren zusammen, die gemeinschaftliches und individuelles Wohnen miteinander verbinden wollen. Das Wohnprojekt befindet sich im Baugruppenprojekt ,,Leuchtturm“ in der Seestadt Aspern.
Die WG ist barrierefrei erreichbar und ebenso ausgestattet. Sie ist gegliedert in Gemeinschaftsräume und private Wohnbereiche als Rückzugsorte. Vier Apartments sind aktuell noch verfügbar.
Salzburg: Wir Inhauser
Bei der umfassenden Sanierung und Aufstockung der Wohnanlage in der Friedrich-Inhauser-Straße in Salzburg wurden die Wohneinheiten von 54 auf 99 erweitert.
2021 wurden die Mietwohnungen an die Bewohner übergeben. Diese können E-Scooter, E-Bikes, E-Lastenpedelecs und ein E-Auto nutzen. Ziel ist es, die Nutzung privater Pkws durch alternative Fortbewegungsmöglichkeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Bauherr ist Heimat Österreich, geplant von Christoph Scheithauer und Stijn Nagels Architekten.
Graz: Mirror
Imposante Raumhöhen von 3,10 Metern, die eher an Alt- als an Neubauten erinnern, bieten jene 108 Eigentumswohnungen, die ÖSW Wohnbauträger mit dem Architekturbüro PENTAPLAN ZT GmbH in Graz-Reininghaus realisiert hat.
Die Schweizer Künstlerin Nives Widauer hat ein farbiges Pflanzen-Leitsystem für die Hauseingänge geschaffen. Den Eingang des Gebäudes ziert zum Beispiel ein Emaille-Schild mit der Schafgarbe, außerdem befindet sich ein großes Wandbild im Foyer des Gebäudes.
Wien: Smart Block Geblergasse
Raus aus Öl und Gas: Wie das im Bestand nachhaltig umgesetzt werden kann, zeigt dieses Projekt. Der Straßenblock im 17. Bezirk umfasst knapp 20 Parzellen. Im Zuge einer umfassenden Sockelsanierung wurden die Häuser in der Geblergasse 11 und 13 erweitert, aufgestockt und haustechnisch von Grund auf erneuert.
Erstmals in Österreich kam im historischen Bestand Geothermie zum Einsatz. Die Energieversorgung mit Solar und Geothermie wurde liegenschaftsübergreifend umgesetzt.