Luxus im Backstein
Luxus erwartet die künftigen Bewohner im „Das Artmann“ in der Oberen Donaustraße 19 in der Leopoldstadt. Im denkmalgeschützten Backsteingebäude aus den 1860er-Jahren befand sich einst ein Verwaltungsgebäude der Heeresverpflegung.
Aktuell errichten hier Cuubuus Architects and Developers 75 hochwertige Eigentumswohnungen sowie zusätzlich auf dem Dach vier Penthäuser. „So eine Revitalisierung ist ressourcenschonender als ein Neubau“, so Eduard Mair, Gründer von Cuubuus.
Vom Brauen zum Bauen
Die Geschichte der sogenannten Gösserhalle in Favoriten ist eine vielschichtige. Der Industriebau, der vor 1900 von den ÖBB als Werkstättengebäude errichtet, dann Mitte des vergangenen Jahrhunderts in ein Bierlager der Firma Gösser umfunktioniert und zuletzt als Eventlocation genutzt wurde, prägt seit jeher mit seiner markanten Bogenfassade aus Klinker den Charakter des Stadtteils „Altes Landgut“.
Derzeit wird die Halle, die in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof liegt, nach den Plänen des Architekturbüros AllesWirdGut umgebaut. Die Außenmauern der Gösserhalle bleiben erhalten, das Dach wurde abgetragen. Hineingesetzt wird das neue Gebäude, das neben Gastroangeboten und einer Veranstaltungsfläche auch Büroräume bieten soll. Der entstehende Zwischenraum soll als Garten genutzt werden.
Geglückte Metamorphose
Ihre Verwandlung vollzogen haben hingegen schon andere Gebäude. Zum Beispiel ist die ehemalige Rinderhalle im Schlachthof St. Marx heute eine etablierte Eventlocation.
Die METAStadt auf den ehemaligen Elin-Gründen in der Donaustadt ist mit den mehr als 100 Jahre alten Backsteinbauten kombiniert mit modernem Design zu einer Eventlocation im Industrial Style adaptiert worden.
Architekt Gerhard Brandt und sein damaliger Schüler Paul Adrian Schulz planten die Umbaumaßnahmen. „Der erste Weg führte uns in die alte, lange ungenutzte Halle – für mich war das wie eine Entdeckungsreise in eine andere Zeit“, erzählt Schulz. „Hier befand sich noch ein Lager, das Gebäude war heruntergekommen. Bei genauem Hinschauen konnte man aber die Qualität des Bauwerks erkennen.“ Die Aufgabe war bald definiert: Es galt, den Kern zu erhalten und mit modernen Mitteln neu zu inszenieren. Die Idee der METAHall war geboren, die jetzt 2.400 Quadratmeter Eventfläche bietet.
Die Erfolgsgeschichte des Ziegels
Bereits 8.000 v. Chr. wurden die ersten handgeformten Ziegel hergestellt. Aber erst 3.500 v. Chr. etablierte sich die Technik des Brennens. Mit der Industrialisierung im 17. Jahrhundert wurde der Brennvorgang mechanisiert und der Ziegel fand Eingang in die Fabrikarchitektur.
Noch heute weiß man die Qualitäten des Ziegels als Baustoff zu schätzen. Die Baustudie des Market Instituts im Auftrag von Wienerberger Österreich zeigt, dass 61 Prozent der österreichischen Häuslbauer auf ein Ziegelhaus setzen. Seine Eigenschaften sind bestechend: Der Ziegel ist nachhaltig, weil er langlebig, leicht umbaubar und wiederverwendbar ist. Er sorgt für optimales Raumklima und bietet guten Wärme-, Schall- und Brandschutz.
Buch-Tipp
Mit dem Buch „Bezaubernde Ziegel“ nehmen Viola Rosa Semper und Charlotte Schwarz die Leser mit auf eine Entdeckungsreise quer durch Wien. Von Schulen und Kinderheimen über Kasernen und Verwaltungsgebäude bis zu ehemaligen Fabrikshallen und Kirchen. Ausgewählte Bauobjekte werden vorgestellt, denen eines gemeinsam ist: eine unverputzte Fassade, die den Blick auf die nackte Ziegelbauweise erlaubt.
„Bezaubernde Ziegel“, Falter Verlag, € 29,90
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