Wie Räume so gestaltet werden, dass sich Bewohner wohl fühlen
Von Ulla Grünbacher
Wer kennt das nicht: Man kommt nach einem langen Arbeitstag, nach einer Dienstreise oder Urlaubstagen nach Hause, und atmet auf. Denn wer sich ein Nest nach eigenen Vorstellungen gestaltet hat, fühlt sich dort meist auch am wohlsten. Hier kann man seine Akkus aufladen.
Die Wohnexpertin und Autorin Andrea Dittrich zeigt in ihrem Buch „Wohnglück“, wie sie ihr Zuhause gestaltet, und gibt Tipps, wie Räume Gemütlichkeit ausstrahlen. „Wohnen bedeutet für mich nicht die Ansammlung schöner Dinge, sondern viel mehr: schön zu wohnen berührt unser Herz.“ Doch wie gelingt es, Behaglichkeit zu erzeugen? Zunächst sollte man sich für einen Stil entscheiden, rät die Autorin. „Du magst es gemütlich, aber auch der cleane Stil deiner Freundin gefällt dir, maritime Deko erinnert dich an den Urlaub, der Boho-Stil weckt Erinnerungen an die Studienzeit und das Blümchengeschirr deiner Oma soll bitte auch einen Ehrenplatz bekommen.“
Wer sich partout nicht auf einen Stil einigen kann, kann die Räume unterschiedlich gestalten: Die Küche im Landhausstil und das Vorzimmer minimalistisch. Dabei muss man nicht jedem Trend hinterherjagen – vielmehr geht es darum, herauszufinden, welche Umgebung zum eigenen Leben passt. Für diese Basics hilft es, mit neutralen Farben zu arbeiten, denn daran sieht man sich nie satt. Für Akzente sorgen unterschiedliche Texturen wie flauschig, glatt, griffig und Materialien: Strick, Leder, Fake-Fur. Beispiel: Ein Glastisch sollte nicht nur mit gläsernen Objekten dekoriert werden, sondern auch mit Holz, Kork, Stein oder Metall.
Mit kaum etwas anderem kann man einen Raum so leicht verändern wie mit dem Einsatz von Licht. Das Licht entscheidet darüber, ob wir uns an einem Ort wohlfühlen. Kaltes Licht wirkt ungemütlich, warmes Licht vermittelt Behaglichkeit. Zwar befindet sich in den meisten Räumen ein Deckenauslass für die Beleuchtung. Dennoch macht es Sinn, mehrere Lichtquellen in jedem Raum unterzubringen. Die Autorin hat fünf Leuchten in ihrem Wohnzimmer, verschiedene Steh- und Tischleuchten, außerdem viele Kerzen.
Auch Lieblingsstücke dürfen in keinem Raum fehlen. Das können Dinge sein, die eine Geschichte erzählen, Erinnerungen wachrufen und ans Herz gewachsen sind: Die Kommode der Großmutter, das alte Schaukelpferd aus Kindertagen oder das Vintage-Geschirr von einem besonderen Flohmarkt-Besuch. Diese Stücke müssen nicht zum gewählten Farbschema passen, für sie gelten andere Regeln, nämlich: Kombiniere Alt mit Neu und Teuer mit Günstig. Kombiniert werden sie mit persönlichen Stücken wie Büchern, Fotos und Andenken. Tipps: Nützliches mit dem Schönen verbinden: Spülmittel in Glasspender füllen und Geschirrtücher in Körben schlichten. Deko-Gegenstände in Gruppen sorgen für Ordnung.
Buchtipp
„Wohnglück by myherzenshaus. Die Geheimnisse des gemütlichen Wohnens“ von Andrea Dittrich ist ein Spiegel Bestseller und bei Busse Seewald erschienen, € 36,-