Drei von vier Frauen befürchten zu kleine Pension
Umfrage. Für mehr als 90 Prozent der Frauen in Österreich ist die finanzielle Unabhängigkeit „enorm wichtig“. Doch drei von vier Frauen glauben nicht, dass sie später eine ausreichend hohe Pension erhalten werden. Das ist das Ergebnis einer Vorsorge-Umfrage der Wiener Städtischen unter 1.000 Frauen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren.
Nicht nur im aktiven Erwerbsleben, auch in der Rente haben Frauen wesentlich niedrigere Einkommen als Männer. Die monatliche Durchschnittspension bei Männern liegt derzeit in Österreich bei 1.799 Euro brutto, Frauen kommen nur auf 1.100 Euro.
Schlecht informiert
55 Prozent aller Befragten zeigten sich unzufrieden mit dem staatlichen Pensionssystem. Daher sei die private Vorsorge für Frauen besonders wichtig, wurde erklärt. Aber nur vier von zehn Frauen fühlen sich über das Thema Pensionsvorsorge gut informiert. Derzeit hat knapp die Hälfte der Frauen in der befragten Altersgruppe eine zusätzliche Altersvorsorge abgeschlossen.
„Frauen setzen sich zu wenig mit dem Thema der privaten Vorsorge auseinander“, meint dazu Sonja Steßl, Vorständin der Wiener Städtischen. Der nach eigenen Angaben größte heimische Lebensversicherer setzt daher in diesem Jahr verstärkt auf Frauen als Kundinnen, unter dem Fokus „frausorgtvor“.
Frauen sind beim Veranlagen bekanntlich weniger risikofreudig als Männer. Sieben von zehn Befragten haben ein Sparbuch und wollen, berichtet Steßl, eine Garantie auf ihre einbezahlten Prämien. Also die klassische Variante der Lebensversicherung. Da liegt allerdings das Problem. „Garantien kosten Rendite, in Niedrigzins-Phasen empfiehlt es sich, etwas mehr ins Risiko zu gehen“, meint dazu Steßl, die vor allem bei jungen Kundinnen ein großes Interesse an nachhaltigen Veranlagungen ortet.
Männer nicht kranker
Die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem ist höher (73 Prozent). 86 Prozent aller interviewten Frauen sind mit ihrem eigenen Gesundheitszustand zufrieden.
Die Befragten meinen, dass Männer weniger oft zum Arzt gehen und häufiger krank sind. Dieser Eindruck täuscht jedoch. Die Krankenstandsquote bei Männern liegt bei 3,3 Prozent und bei Frauen 3,7 Prozent.
Am meisten sorgen sich Frauen vor Krebserkrankungen (68 Prozent), vor Schlaganfällen und psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Burnout.
Von einer privaten Krankenversicherung erwarten sich die Befragten an erster Stelle einen besseren Schutz und mehr Leistungen als in der Sozialversicherung. Besonder geschätzt werden auch die freie Arztwahl, kurzfristigere Behandlungstermine und das Einzelzimmer im Spital. Jede zweite jüngere Frau will eine private Krankenpolizze abschließen.