Börseblick: Pharmawerte leiden unter Patentdiskussion
Im Fokus standen am Donnerstag die Aktien von Impfstoffproduzenten. Bereits tags zuvor waren die Produzenten von Corona-Vakzinen an der Börse unter Druck geraten, nachdem die US-Regierung erklärt hatte, zur Eindämmung der Pandemie eine Initiative zur Patentaussetzung zu unterstützen. Heute stellte auch die EU sich hinter die Initiative. So fielen die Papiere von Pfizer um 3,5 Prozent, jene von BioNTech mehr als 16 Prozent, die Titel von Curevac fast 15 Prozent und von Moderna um 10,5 Prozent.
Bei Moderna fiel zudem die Bekanntgabe der Quartalszahlen ins Gewicht. Das Unternehmen verdiente in den ersten drei Monaten unterm Strich 1,2 Milliarden US-Dollar, nach einem Vorjahresverlust von 124 Millionen Dollar. Der Umsatz schoss von acht Millionen auf 1,9 Milliarden Dollar in die Höhe. Zudem wurde das Umsatzziel für das Gesamtjahr 2021 auf 19,2 Milliarden Dollar deutlich angehoben. Während der Gewinn die Erwartungen übertraf, hatten Analysten beim Umsatz mit etwas mehr gerechnet.
Moderna wurde 2010 in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts gegründet und war Ende 2018 an die Börse gegangen. Obwohl das Biotech-Unternehmen im vergangenen Jahr fast 750 Mio. Dollar Verlust machte und jetzt erst seinen ersten Quartalsgewinn verbuchen konnte, trieb die Aussicht auf einen lukrativen Impfstoff-Boom die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten um über 200 Prozent nach oben.