Boehringer Ingelheim vor Gewinnrückgang wegen Forschungsausgaben
Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim will nach guten Geschäften im vergangenen Jahr seine Forschungsausgaben auf ein neues Rekordniveau steigern. Bis 2025 erwartet das traditionsreiche Unternehmen bis zu 15 neue Produkteinführungen, wie Boehringer Ingelheim am Dienstag mitteilte. In Wien hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren viel Geld investiert, ab 2023 soll in Niederösterreich in Bruck an der Leitha eine neue Fabrik für 1,2 Mrd. Euro entstehen.
Geld für Produktion
Insgesamt sollen weit über sieben Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren in die Produktion investiert werden, in die Forschungspipeline sollen im gleichen Zeitraum mehr als 25 Milliarden Euro fließen. 2021 gab Boehringer mit 4,1 (Vorjahr: 3,7) Milliarden Euro so viel Geld wie noch nie für Forschung und Entwicklung in seiner 137-jährigen Firmengeschichte aus.
Für 2022 rechnet Boehringer wegen der verstärkten Investitionen in Forschung und Entwicklung allerdings mit einem leicht geringeren Betriebsergebnis. Im vergangenen Jahr war es noch auf 4,7 (2020: 4,6) Milliarden Euro gestiegen. Die Erlöse dürften bereinigt um Währungs- und Sondereffekte leicht zulegen. Für Unsicherheit sorgten die anhaltende Corona-Pandemie, die Unterbrechungen der weltweiten Lieferketten, die geopolitischen Spannungen in Europa und ein schwieriger werdendes Industrieumfeld.
Deutliche Zuwächse
Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz des Familienunternehmens um mehr als fünf Prozent auf 20,4 Milliarden Euro. Dabei kamen Boehringer deutliche Zuwächse bei seinem Diabetesmittel Jardiance und dem Lungenmedikament Ofev zugute.
Aber auch die Umsätze mit Tierarzneien zogen deutlich an - vor allem im Haustierbereich, während das Nutztiergeschäft wegen der Afrikanischen Schweinepest nur mäßig wuchs. Dank starker Nachfrage baute Boehringer auch den Umsatz im biopharmazeutischen Auftragskundengeschäft kräftig aus. Unter dem Strich verdiente der Konzern im vergangenen Jahr 3,4 Milliarden Euro, ein Plus von gut elf Prozent.