Worauf Profi-Boxerin Nicole Wesner beim Mode-Einkauf achtet
Von Simone Hoepke
Die Covid-Krise samt Lockdown bedroht den regionalen Handel und lässt Wertschöpfung ins Ausland abfließen. Daher beleuchtet der KURIER in einer Serie das Thema: von regionalen Geschäftsmodellen bis hin zu prominenten Persönlichkeiten und ihrem Einkaufsverhalten. Für diese Ausgabe haben wir Profi-Boxerin Nicole Wesner gefragt, wo sie am liebsten einkauft.
„Kleidung kaufe ich seit einigen Jahren gerne bei Jones ein. Sie bieten Kleidung für fast jeden Anlass, aber ich finde, sie sind besonders im Bereich ’schicke Alltagskleidung’ stark“, sagt die gebürtige Kölnerin. Was ihr davon abgesehen gefällt: „Alle zwei Wochen haben sie ein neues Sortiment.“
Familiensache
Hinter der Marke Jones steht ein Wiener Familienunternehmen, das seit knapp 50 Jahren am Markt ist. Firmenchef Gabor Rose hat den Betrieb 1972 von seinem Vater übernommen und seitdem Höhen und Tiefen erlebt. „Die goldenen Zeiten im Modehandel sind vorbei“, sagte er einmal in einem KURIER-Interview mit Verweis auf die Massenware, die internationale Ketten zu Billigstpreisen in den Markt drücken. Preislich könne Jones nicht mithalten, der Modehändler setzt auf kleine Losgrößen im Premiumsegment und auf Beratung. Doch Ende 2019 war die Kette insolvent und musste einen Sanierungsplan vorlegen.
Seitdem hat sich der Textilhändler laut eigenen Angaben gut geschlagen. Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr lief das Geschäft bis in den Oktober hinein wieder gut. Doch dann kam die Maskenpflicht und der zweite Lockdown. Die noch immer geschlossene Gastronomie „dämpft die Shoppinglaune“ in den Einkaufsstraßen, sagt Rose. „Es geht schließlich um das Gesamterlebnis.“
Ein Nebeneffekt der Krise sind die steigenden Web-Umsätze. „Im letzten Lockdown haben wir im Internet das 2,5-fache, im Frühjahr sogar das 3,5-fache umgesetzt“, sagt Rose.
Beratung zählt
Wesner kauft dennoch lieber in ihrer Lieblingsfiliale in der Wiener Mariahilfer Straße ein – wegen der guten Beratung, wie sie betont. Wesner: „Online habe ich bis jetzt noch nicht bestellt. Ich kaufe viele Dinge online, aber bei Kleidung bin ich da noch eher zurückhaltend. Vielleicht ändert sich dies für die Zukunft, da die Händler immer bessere Prozesse für den Umtausch haben.“