Wirtschaft

8.000 Austro-Millionäre mehr im Corona-Jahr

Die Zahl der Dollar-Millionäre ist im Corona-Jahr 2020 gegenüber 2019 um 6,3 Prozent erstmals über 20 Millionen gestiegen, geht aus der Vermögensstudie „World Wealth Report“ der Beratungsgesellschaft Capgemini hervor. Gleichzeitig nahm auch das Vermögen der Millionäre insgesamt um 7,6 Prozent auf fast 80 Billionen Dollar zu.

Begünstigt hat die Entwicklung die gute Performance an den Aktienmärkten, vor allem der Technologie-Werte, aber auch staatliche Konjunkturprogramme und die lockere Geldpolitik der Notenbanken.

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Der Report definiert Dollar-Millionäre, so genannte High Net Worth Individuals (HNWI) als Personen mit einem investierbaren Vermögen von einer Million US-Dollar oder mehr, dabei werden Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments wie privates Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien betrachtet, sofern sie als Veranlagung und nicht selbst genutzt werden.

163.300 Austro-Millionäre

In Österreich wuchs die Anzahl der so definierten Dollar-Millionäre von 2019 auf 2020 um 8.000 Personen bzw. 5,3 Prozent auf 163.300 Personen. Deren Gesamtvermögen stieg von 429 auf 451 Mio. Euro. Damit rangiert Österreich auf Rang 23 von 25 untersuchten Ländern, dahinter folgen Schweden und Thailand.

Auch einer Analyse der Credit Suisse zufolge nahm die Zahl der Dollar-Millionäre im Vorjahr deutlich zu. Der "Global Wealth Report" der Bank gab es in Österreich im Vorjahr 346.000 Dollar-Millionäre. Die Credit Suisse berücksichtigt dabei auch Immobilien-Vermögen.

USA dominieren

Laut Cap-Gemini-Erhebung leben fast 63 Prozent der Dollar-Millionäre in nur vier Staaten: Den USA, Japan, Deutschland und China. In Deutschland wuchs die Anzahl der Millionäre im Jahresabstand um 4,7 Prozent bzw. 69.100 Personen auf 1.535.100 Dollar-Millionäre.

Global betrachtet gab es die größten Vermögenszuwächse in Nordamerika (11,9 Prozent), Asien-Pazifik (8,4 Prozent) und Europa (4,5 Prozent). Erstmals seit fünf Jahren hat beim Zuwachs Nordamerika wieder die Region Asien-Pazifik überholt und war sowohl bei der Anzahl der Millionäre als auch beim Gesamtvermögen führend.

Aktienboom

Hauptgrund ist die hohe Veranlagung in Aktien, die in den USA 38 Prozent des Gesamt-Depots ausmacht, in Europa hingegen nur 24 Prozent und in Asien 22 Prozent. Stimuliert wurde der Aktienmarkt auch durch die Geldpolitik der US-Notenbank Fed.

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Krypto-Investments nehmen zu

Laut Capgemini gewichteten die befragten 2.900 Millionäre Aktien im Schnitt mit 30 Prozent im Depot. Liquide Mittel machten 24 Prozent aus, Anleihen 18 Prozent, Immobilien 14 und alternative Veranlagungen wie Krypto-Assets 14 Prozent.

Letztere werden von Millionären verstärkt genutzt, um ihr Portfolio zu diversifizieren. So gaben 72 Prozent der befragten Millionäre an, in Kryptowährungen investiert zu haben und 74 Prozent in andere digitale Vermögenswerte wie Website-Domain-Namen oder Apps. Auch so genannte Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) werden immer beliebter, während nicht-fungible Token (NFTs) langsam an Glaubwürdigkeit in der Asset-Klasse gewinnen. Für Vermögensverwalter würden sich aus den neuen digitalen Möglichkeiten ganz neue Herausforderungen ergeben, so die Studie.

Für die Capgemini 2021 Global HNW Insights Survey wurden mehr als 2.900 HNWIs in 26 wichtigen Vermögensmärkten in Nordamerika, Lateinamerika, Europa, dem Nahen Osten und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt.

Hinweis: Der World Wealth Report 2021 ist hier abrufbar.